- 27.10.2023
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„Süßes, sonst gibt’s Saures” – Halloween steht vor der Tür
Jetzt wird’s gruselig! – bald ist es wieder soweit und das wohl schaurigste Fest des Jahres steht an: Lasst uns gemeinsam Halloween feiern und seinen Traditionen auf den Grund gehen.
Kürbis-Schnitzen, Halloween-Deko so weit das Auge reicht und bitte ganz viel Süßes: typisch Halloween eben. Aber wieso feiern wir Halloween eigentlich und welche Traditionen stehen in anderen Ländern am 31. Oktober auf dem Programm? In diesem Beitrag erfahrt ihr alles, was ihr zum Halloween-Fest wissen müsst.
Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:
Woher kommt die Halloween-Tradition eigentlich?
Ursprünglich kommt Halloween von den Kelten, die jedes Jahr aufs Neue am 31. Oktober böse Geister vertrieben. Das Fest hieß damals „Samhain“ und zählte zu einem der wichtigsten des Jahres. Die Kelten feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit sowie den Start ins neue Kalenderjahr. Man glaubte, dass man an diesem Tag Kontakt mit dem Reich der Toten aufnehmen kann.
Wenn man der Mythologie glaubt, dann machten sich an diesem Tag die Toten auf die Suche nach den Lebenden, die im folgenden Jahr sterben sollten. Um die Geister fernzuhalten, verkleideten die Menschen sich also selbst als furchterregende Kreaturen und spukten durch die Straßen. Hinzu kamen große Feuer, die ebenfalls dazu dienten, Geister zu vertreiben.
Reformationstag am 31. Oktober
Bei den Kelten hieß das Fest also „Samhain“. Aber warum ist es dann heutzutage bei uns unter dem Namen „Halloween“ bekannt? Das Wort entstand mit der Christianisierung. Im 9. Jahrhundert wurde das Fest von der Kirche als „All Hallows Eve“, also als den Abend vor Allerheiligen, bezeichnet. Es wurde am 31. Oktober daran erinnert, dass Martin Luther 1517 in Wittenberg seine 95 Thesen zur Reform der Kirche veröffentlicht hat.
Wusstet ihr, dass der Reformationstag erst seit 2018 in allen norddeutschen Bundesländern als gesetzlicher arbeitsfreier Tag gilt? In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ist am 31. Oktober frei.
Viel Zeit also, um das Haus mit Halloween-Deko zu schmücken, Kürbisse zu schnitzen und für eine schaurig schöne Stimmung zu sorgen.
Weshalb feiern wir Halloween heute?
Wir kennen jetzt die Ursprünge unseres heutigen Halloween-Fests. Aber die Frage, wie es zu uns nach Deutschland gekommen ist, haben wir immer noch nicht so richtig beantwortet. Die Iren haben das Fest vorerst als Einwanderer im 19. Jahrhundert in die USA gebracht, wo es sich schnell verbreitete. In Deutschland wird Halloween erst seit dem Ende der 90er Jahre verstärkt gefeiert. Wichtig zu erwähnen ist, die Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI). Nachdem Karneval im Jahr 1991 aufgrund des Golfkriegs abgesagt wurde, entstand die Fachgruppe.
Aufgrund der Einbußen, die die Kostümhersteller wegen des Karneval-Ausfalls machten, hat die Gruppe 1994 eine Kampagne zur Einführung des amerikanischen Brauchs gestartet. In kurzen Artikeln in Zeitschriften und Magazinen wurde über das damals noch neue Phänomen berichtet. Weiter ging es dann wie eine Lawine. Süßwaren-Hersteller und Kneipen nutzten den Trend und bis zum neuen Jahrtausend war dann auch die breite Masse vom Halloween-Hype gepackt.
Die Gruppe schildert: Angespornt durch die Öffentlichkeitsarbeit der Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie, wurde Anfang der 90er Jahre der Grundstein für eine neue Tradition in Deutschland gelegt: „Halloween.“ Die Fachgruppe behauptet, sie allein seien dafür verantwortlich, Halloween nach Deutschland gebracht zu haben.
Jedenfalls war die Kampagne erfolgreich. Hättet ihr gedacht, dass der Umsatz für Halloween-Süßigkeiten im Jahr 2021 bei 16,5 Millionen Euro lag? Laut dem Bundesverband ist Halloween das drittwichtigste Ereignis des Jahres nach Weihnachten und Ostern.
Wieso schnitzen wir zu Halloween Kürbisse?
Auch das Kürbis-Schnitzen geht auf eine irische Legende zurück. Demnach ist ein Bösewicht namens Jack gestorben und es wurde ihm der Zugang zum Himmel verwehrt. Aber selbst in der Hölle war er nicht willkommen. Grund dafür: Zu Lebzeiten habe er den Teufel übers Ohr gehauen. Also schnappte er sich ein Stück Kohle, das er in eine ausgehöhlte Rübe legte und machte sich auf die Suche nach einem Ort, an dem er bleiben konnte.
Die Menschen zählten eins und eins zusammen und glaubten wegen der Legende, dass ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe den Teufel und böse Geister fernhalten kann. Als die Iren den Brauch dann in die USA gebracht haben, wurde aus der Rübe ein Kürbis, da er leichter auszuhöhlen ist. Der Halloween-Kürbis wird dort auch Jack O’Lantern genannt. In diesem Beitrag geben wir euch Tipps und Tricks, mit denen ihr beim nächsten Kürbis-Schnitzen so richtig punkten könnt.
Wie feiert man Halloween in anderen Ländern?
„Süßes, sonst gibt’s Saures“ – so kennen wir Halloween hier bei uns. Aber wie wird Halloween in anderen Ländern gefeiert?
Irland
Irland ist die Geburtsstätte von Halloween. Dort wird das Fest ganz traditionell gefeiert, indem sich Kinder als Monster, Hexen und Geister verkleiden und um die Häuser ziehen. Dabei steht weniger das Vertreiben böser Geister im Vordergrund, sondern vor allem eines: ganz viel Süßes.
In Irland darf zu Halloween außerdem ein spezielles Kartenspiel nicht fehlen. Dabei müssen sich die Kinder für eine Karte entscheiden und erhalten den Preis, der sich hinter ihr versteckt. Traditionell wird zudem ein Fruchtkuchen namens Barnbrack gegessen. In dem Kuchen sind Süßigkeiten eingebacken. Die Süßigkeit, die sich in einem Kuchenstück befindet, entscheidet über das Schicksal der Person.
USA
In den USA gehört Halloween zu einem der meistgefeierten Feste – ähnlich wie Weihnachten, Thanksgiving und dem Superbowl. Schon Wochen vorher sind viele Menschen in den USA vom Halloween-Fieber gepackt und schmücken ihre Häuser mit der ausgefallensten Halloween-Deko. Auch in den USA heißt es am 31. Oktober „Trick or Treat“ und Kinder gehen mit der Hoffnung auf eine große Beute an Süßigkeiten von Tür zu Tür. Bei Jugendlichen und Erwachsenen stehen an dem Abend meist Halloween-Partys auf dem Programm. Übrigens ist es in den USA oft gar nicht so wichtig, ob ein Kostüm gruselig ist oder nicht. Halloween wird dort eher wie Karneval gefeiert: Hauptsache verkleidet.
Mexiko
In Mexiko wird der„Día de los Muertos“, der Tag der Toten, gefeiert. Das ist einer der wichtigsten Feiertage des Landes und wurde sogar vom UNESCO auf die Liste für immaterielles Kulturerbe gesetzt. Man glaubt, dass verstorbene Angehörige am 31. Oktober zurückkehren. Um sie zu empfangen und zu begrüßen, wird bis zum 02. November ein fröhliches Fest gefeiert. Für die Toten werden sogar Altäre mit leckerem Essen und Süßigkeiten vorbereitet. Ein typisches Symbol, was dann überall zu finden ist, ist der Totenkopf – egal ob als Verkleidung oder als Süßigkeit.
Österreich
In Österreich ist es eine alte Tradition, an Halloween Wasser, ein Stück Brot und eine Lampe auf dem Tisch stehenzulassen. Das dient dazu, seine verstorbenen Verwandten willkommen zu heißen. Auch der Brauch des „Striezelpaschens“ an Halloween ist allseits bekannt. Dabei wird am 31. Oktober um einen Hefezopf, den Allerheiligen-Striezel, gewürfelt.
England
In England fällt Halloween normalerweise etwas dezenter aus. Auch dort verkleiden sich die Kinder und gehen von Haus zu Haus. Vor allem ein Brauch ist ganz typisch: Paare legen zu Halloween Nüsse ins Feuer und schauen, ob sie zerplatzen. Ist das der Fall, gibt es einen lauten Knall und dem Paar wird eine vielversprechende Zukunft vorhergesagt. Halloween wird deshalb in England auch „Nut Crack Night“ genannt.
Japan
Am 31. Oktober feiern bis zu 4000 verkleidete Halloween-Fans die Kawasaki-Halloween-Parade. Wer an der Parade teilnehmen will, muss sich bereits zwei Monate im Voraus dafür anmelden. Die restlichen Halloween-Feiern, die beispielsweise in Tokio stattfinden, rühren eher von kommerziellem Interesse vom Tokio Disneyland und den Universal Studios in Japan. In Japan wird allerdings vom 13. bis zum 16. Juli ein Halloween-ähnliches Fest gefeiert: das buddhistische Obon Fest. Bei diesem Fest kehren einige Japaner zu ihren Heimatstädten zurück und besuchen die Gräber ihrer Vorfahren. Auch der Bon-Tanz bzw. Der Bon Odori wird zu den Feiertagen getanzt. Es handelt sich dabei um einen Tanz der Freude, der an die verstorbenen Vorfahren erinnert.
Halloween an der Ostsee
Wir sind nun so richtig im Halloween-Fieber, ihr auch? Auf Rügen könnt ihr natürlich auch wunderbar mit euren Kindern um die Häuser ziehen und euch verkleiden. Die ein oder andere Halloween-Party werdet ihr auch auf der Insel finden. Wenn ihr den Herbst noch ein bisschen mehr feiern wollt, schaut unbedingt bei unserem Herbstfest vorbei. Da könnt ihr dann auch gleich euren eigenen Kürbis schnitzen.
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