Volle Kraft voraus: Yoga für Anfänger

Ob Yogakurs oder ein ganzes Yoga-Retreat: Die geschmeidigen Bewegungsabläufe auf der Matte erfreuen sich großer Beliebtheit. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr auch als Anfänger richtig gut ins neue Jahr starten könnt und was ihr über die Lehre unbedingt wissen müsst. Namaste!

Neujahrsvorsätze können ganz schön nerven und mehr Stress verursachen, als Gutes zu bewirken. Eine echte Ausnahme bildet dabei Yoga, wie wir finden. Nicht ohne Grund gibt es weltweit so viele begeisterte Yogis: Mit Yoga könnt ihr sowohl eurem Körper als auch eurer Psyche etwas Gutes tun. Taucht gemeinsam mit uns in die Welt des Yogas ein und erfahrt mehr über die zahlreichen Vorteile, die Geschichte des Yogas sowie weitere spannende Fakten. Und übrigens: Die eine oder andere Yogaeinheit lässt sich auch ganz wunderbar mit einem Ostseeurlaub auf Rügen verbinden. Aber noch einmal ganz von vorne.

Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Was ist Yoga eigentlich genau?

Habt ihr gerade ein Bild eines Menschen vor Augen, der sich auf jede mögliche Art und Weise verbiegen kann? Auf den ersten Blick mag es scheinen, als sei Yoga eine reine Sportart, die viel Gelenkigkeit und Kraft erfordert. Und es stimmt: Wenn ihr Yogakurse besucht, seid ihr definitiv sehr sportlich unterwegs und tut eurem Körper etwas Gutes.

Gleichzeitig ist Yoga jedoch noch so viel mehr. Es wird auch gerne als ganzheitliche Lehre beziehungsweise Philosophie bezeichnet. Neben fließenden Bewegungen und Yogastellungen, den Asanas, zeichnet sich Yoga durch Atemübungen, Pranayama genannt, und meditative Anteile, Dhyana, aus. Außer dem sportlichen steht auch der spirituelle Aspekt im Vordergrund. Yoga soll nicht nur die Muskulatur kräftigen, sondern auch zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen.

Je nachdem, wie erfahren ihr schon im Yoga seid und welche Vorlieben ihr habt, gibt es die unterschiedlichsten Yoga-Arten. Darauf kommen wir später noch einmal genauer zu sprechen.

Was ist der Unterschied zwischen Yoga und Pilates?

Wenn wir schonmal dabei sind, wollen wir uns auch gleich den Unterschied zwischen Yoga und Pilates ansehen. Letztere Sportart geht auf den gleichnamigen Joseph Hubert Pilates zurück, der sie 1883 in Mönchengladbach ins Leben gerufen hat. Sowohl Yoga als auch Pilates dienen als Training für den ganzen Körper und weisen gewisse Ähnlichkeiten auf – die einem zweiten Blick aber nicht standhalten können.

Also: Ähnlich wie beim Yoga besteht auch Pilates aus Übungen, bei denen ihr euch dehnt und gleichzeitig eure Muskulatur kräftigt. Auch ein bewusstes Atmen gehört dazu. Der Unterschied zum Yoga besteht jedoch darin, dass hinter dem Pilates keine tiefergehende Philosophie steht. Der Sport steht im Vordergrund.

Wusstet ihr, dass Yoga ursprünglich aus Indien kommt? © Shutterstock, WitthayaP
Die Yogalehre stammt ursprünglich aus dem alten Indien. © Shutterstock, WitthayaP

Woher stammt die Yogalehre?

Yoga hat seinen Ursprung im alten Indien. Es ist nicht genau belegt, seit wann es die Yogalehre bereits gibt. In einigen Quellen heißt es, dass die Anfänge 3.500 Jahre zurückreichen. Ein 8.000 Jahre altes Siegel, das im Indus-Tal gefunden wurde, spricht dafür, dass die Lehre noch älter sein könnte. Es zeigt eine Figur in der Yogaposition der Wurzelverschlusshaltung. Das Wort “Yoga” stammt übrigens aus dem Sanskrit und hat die Bedeutung Verbindung. Damit verrät es schon viel über das übergeordnete Ziel der Yoga-Philosophie.

Wie hat Yoga von Indien aus die Welt erobert?

Die ersten Kolonialmächte, die Indien unterdrückten, wollten den christlichen Glauben etablieren und untersagten die Yoga-Praxis, die sie als heidnisch ansahen. Menschen, die trotzdem weiterhin Yoga praktizierten, lebten gefährlich, da sie der Ketzerei bezichtigt und umgebracht werden konnten.

Etwa Ende des 19. Jahrhunderts gelangte die spirituelle Lehre erstmals nach Nordamerika und Europa. Auch wenn die Hippies der 1960- und 70er-Jahre Interesse an der Philosophie zeigten, blieb der Yoga-Boom zu dieser Zeit noch aus. Yogaschulen gab es im 20. Jahrhundert bereits, Yoga als Trendbewegung hat jedoch erst im 21. Jahrhundert so richtig an Fahrt aufgenommen.

Yoga kann sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Beschwerden helfen. © Shutterstock, fizkes
Regelmäßiges Yoga kann immense gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. © Shutterstock, fizkes

Was bewirkt tägliches Yoga?

Ob ihr euch täglich auf die Yogamatte begeben wollt und könnt, liegt ganz alleine bei euch. In jedem Fall kann regelmäßiges Yoga viele gesundheitliche Vorteile für euch haben. Ihr stärkt nicht nur eure Muskeln, sondern auch euer Körperbewusstsein, was sich positiv auf das Selbstbewusstsein auswirken kann. Studien belegen außerdem positive Auswirkungen auf:

  • Schlaf-, Angst- und Durchblutungsstörungen
  • Stress
  • Depressionen
  • Rückenschmerzen
  • Migräne

Welche Yoga-Arten gibt es?

Von der klassischen Variante bis hin zu Weinyoga: Man kann sagen, dass beim Yoga im wahrsten Sinne des Wortes für jeden Geschmack das passende Kursangebot vorhanden ist. Lasst uns gemeinsam einen Blick auf ein paar der bekanntesten Yoga-Arten werfen:

Hatha-Yoga:

Ob Yoga für Anfänger oder wahre Profis auf der Matte: Hatha-Yoga ist für jeden geeignet. Nicht zuletzt deswegen handelt es sich vielleicht um eine der beliebtesten Yogastile auf der ganzen Welt. Aufgrund seiner Nähe zur ursprünglichen Yogatradition bildet Hatha-Yoga auch die Basis für viele andere Yoga-Arten. Der Wechsel von einer Yogastellung in die nächste erfolgt kraftvoll und langsam. Außerdem liegt der Fokus auf bewusstem Atmen und Meditationsübungen.

Kundalini-Yoga:

Vielleicht habt ihr bereits vom Kundalini-Yoga gehört. Dabei handelt es sich um einen Yogastil, der eher dynamisch und gleichzeitig sehr sanft praktiziert wird. Bei einem Kundalini-Yogakurs sollen Blockaden im Körper gelöst werden, wodurch die Energie wieder besser fließen kann.

Dies passiert nicht nur durch Yogastellungen, sondern auch mithilfe von Atem- und Meditationsübungen sowie Chanting. Spiritualität hat beim Kundalini-Yoga einen hohen Stellenwert. Auch wenn ihr nur wenige bis gar keine Vorerfahrung mitbringt, ist Kundalini-Yoga für euch geeignet.

Bikram-Yoga:

Achtung, bei diesem Yogastil wird euch nicht nur von der sportlichen Betätigung warm! Bikram-Yoga wird in einem Raum praktiziert, der auf etwa 40 Grad erhitzt wird. Dabei führt ihr 24 Asanas aus, die schon etwas anspruchsvoller sind. Atemübungen gehören ebenfalls zum Programm.

Warum das Ganze? Die Wärme sowie die hohe Luftfeuchtigkeit haben zum Ziel, dass Sehnen und Muskeln besser arbeiten können. Ein Nebeneffekt: Dadurch, dass ihr beim Bikram-Yoga schwitzt, kann euer Körper gleichzeitig entgiften. Wenn ihr Sport bei Hitze mögt, ist ein solcher Yogakurs für euch geeignet – ob als Anfänger oder erfahrener Yogi.

PS: Das populäre Hot-Yoga stammt vom Bikram-Yoga ab!

Innere Ruhe zu finden, ist eines der Ziele des Yin-Yogas. © Shutterstock, fizkes
Beim Yin-Yoga verharrt ihr lange in einer Yogaposition. © Shutterstock, fizkes

Yin-Yoga:

Nichts für Ungeduldige: Bei einer Yin-Yoga-Stunde verharrt ihr bis zu zehn Minuten in einer Yogaposition. Das Ziel dieses ruhigen Yogastils ist, neben dem intensiven Dehnen und einer Steigerung der Beweglichkeit, dass ihr euch mithilfe der Asanas tiefenwirksam entspannen könnt und innere Ruhe findet. Dabei ist ein freies Fließen des Atems ein zentraler Aspekt. Auch als Anfänger könnt ihr euch an dieser Yoga-Art probieren.

Ashtanga-Yoga:

Beim Ashtanga-Yoga handelt es sich um einen intensiven Stil, der für fortgeschrittene Yogis geeignet ist. Diese Yoga-Art ist besonders fordernd und gilt deshalb als eine der anspruchsvollsten, die es gibt. Das Hatha-Yoga dient als Basis für die Asanas. Diese werden in einem Fluss aus Bewegungen praktiziert, wobei der Atem entsprechend angepasst wird. Sowohl die Geschwindigkeit als auch die Intensivität darf jeder Kursteilnehmer selbst steuern.

Für wen ist Yoga nicht geeignet?

Prinzipiell ist Yoga für jeden geeignet, aber: Je nach Vorerkrankungen oder körperlichen Beschwerden können bestimmte Übungen schmerzhaft und kontraproduktiv sein. Am besten lasst ihr euch diesbezüglich ärztlich und durch eine Yogalehrkraft beraten. Wichtig ist auch, dass ihr sanft startet und auf euren Körper hört, wenn eine Übung (noch) zu schwierig ist.

Yoga für Schwangere ist entspannend, es müssen aber gewisse Regeln eingehalten werden. © Shutterstock, G-Stock Studio
Wenn gewisse Regeln beachtet werden, ist Yoga in der Schwangerschaft eine schöne Sache. © Shutterstock, G-Stock Studio

Yoga für Schwangere: Welche Übungen sollte man nicht durchführen?

Wie ihr bereits wisst, tut Yoga Gutes für Körper und Geist. Dies gilt auch für die Zeit einer Schwangerschaft. Trotzdem gilt es auch beim Yoga für Schwangere einiges zu beachten. So sollten keine Übungen durchgeführt werden, die die Atmung zu sehr beschleunigen, bei denen es zu Druck auf den Bauch kommt oder die Durchblutung gestört werden könnte. Auch das Liegen auf dem Bauch sowie Übungen für die Bauchmuskeln sollten in dieser Zeit nicht ausgeführt werden. Dafür gibt es Schwangerschaftsyoga, das sanft praktiziert und somit ein echter Gewinn für die werdenden Mamas ist!

Was braucht man für Yoga?

Ob im Urlaub, zu Hause oder im Yogastudio um die Ecke: Yoga könnt ihr überall praktizieren. So viele Utensilien und Voraussetzungen benötigt ihr nämlich gar nicht. Am wichtigsten ist es, dass ihr genügend Platz und eine bequeme Unterlage habt. Für letzteres genügt manchen vielleicht schon ein weicher Teppich. Ansonsten könnt ihr euch aber auch eure eigene Yogamatte zulegen. Beim Yoga für Anfänger gilt, dass eine dickere Matte empfehlenswert ist. Diese schont eure Gelenke und macht den Einstieg in die Übungen leichter.

Auch die Kleidung spielt beim Yoga eine gewisse Rolle. Wie ihr euch sicher denken könnt, gelingen Dehnübungen in der Lieblingsjeans nicht besonders gut. Deshalb solltet ihr euch bequeme Sportsachen anziehen.

Um gewisse Positionen besser halten zu können, könnte ein Yogakissen bzw. -block sinnvoll sein. Auch hier gilt: einfach mal ausprobieren.

Yoga am Strand zu praktizieren, ist besonders erholsam und schön. © Shutterstock, Martina Pellecchia
Zu Beginn ist es sinnvoll, einen Yogakurs zu besuchen. Und dann könnt ihr irgendwann alleine Yoga am Strand machen! © Shutterstock, Martina Pellecchia

Wie fängt man am besten mit Yoga an?

Wir würden sagen: Auf los geht’s los! Heutzutage gibt es verschiedenste Möglichkeiten, um sportlich aktiv zu werden. Vielleicht gibt es in eurer Nähe ein Yogastudio, in dem ihr eine Schnupperstunde nehmen könnt, um auszuprobieren, ob es das richtige für euch ist. Der Vorteil gegenüber einem Online-Kurs ist auch, dass ihr mit dem Yogalehrer/der Yogalehrerin über Vorerkrankungen sprechen und abstimmen könnt, welche Übungen bzw. welche Yoga-Art die richtige für euch ist.

Sonnengruß: Yoga an der Ostsee

Wir wissen nicht, wie es euch geht, aber nach all den Informationen haben wir große Lust, direkt auf die Yogamatte zu steigen und loszulegen. Bei uns auf der schönen Insel Rügen bietet es sich an, ein paar Yogaübungen direkt am Strand zu machen. Von Frühling bis Herbst könnt ihr dies zweimal die Woche mit uns gemeinsam tun. Na, wie klingt das?

Die Yoga-Lehre ist übrigens auch eine wunderbare Ergänzung zu unserem ayurvedischen Behandlungsansatz im Grand Hotel Binz. In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr darüber, warum ein Urlaub auf Rügen generell eine wunderbare Idee ist, um sich ganz auf euer Wohlbefinden und die Gesundheit zu konzentrieren.

Wir freuen uns sehr auf euren Besuch und wünschen euch bis dahin eine schöne und gesunde Zeit!

Beitragsbild: © Shutterstock, KieferPix