Mittsommer auf Rügen – Das Fest der Sommersonnenwende

Der Sommer steht vor der Tür und damit auch der längste Tag des Jahres! In diesem Zusammenhang fallen oft Begriffe wie Mittsommer, Sonnenwende und Johannistag. Wenn ihr wissen wollt, wie das alles miteinander zusammenhängt, bleibt dran!

Ihr wollt am Strand entspannen, die Sonne genießen und der Hitze mit kühlenden Drinks entgegenwirken? Dann macht euch mit der Sonnencreme in der Hand und der Urlaubsfreude im Herzen bereit für den Sommer! Dieser steht schon bald vor der Tür und kommt pünktlich zur Sommersonnenwende hereinmaschiert. Aber was hat es damit eigentlich auf sich? Lasst uns gemeinsam der Sonnenwende und dem Mittsommerfest auf die Spur gehen und herausfinden, was zu diesem Zeitpunkt auf Rügen und der ganzen Welt passiert!

Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Was ist die Sommersonnenwende?

Das Mittsommerfest findet immer im nahen Zeitraum zur Sommersonnenwende statt. Doch was ist die Sommersonnenwende überhaupt? Den meisten von euch dürfte bekannt sein, dass es sich dabei um die kürzeste Nacht und den längsten Tag des Jahres handelt. Aus astronomischer Perspektive ist die Erde an diesem Tag so geneigt, dass die nördliche Hemisphäre direkt zur Sonne hin ausgerichtet ist. Dadurch scheint sie für alle auf der Nordhalbkugel am längsten, während Menschen auf der Südhalbkugel den kürzesten Tag im Jahr erleben.

Nicht nur der längste Tag im Jahr wird durch die Sommersonnenwende eingeleitet, sondern auch der kalendarische Sommerbeginn. Dieses Ereignis findet überall auf der Welt gleichzeitig statt, auch wenn es in der südlichen Hemisphäre die Wintersonnenwende ist. Meistens ist der 21. Juni der Stichtag, wie auch bei der Sonnenwende 2024, der je nach Jahr aber auch auf den 20. Juni oder 22. Juni fallen kann. Der meteorologische Sommeranfang ist jedoch schon am 01. Juni.

Was passiert nach der Sommersonnenwende?

Ist der längste Tag im Jahr vorbei, werden die Tage wieder kürzer. Bevor im Dezember dann die Wintersonnenwende bevorsteht, hat die Tag-und-Nacht-Gleiche ihren großen Auftritt. Am 22. September präsentiert sie euch den Tag, an dem es jeweils 12 Stunden lang hell und 12 Stunden lang dunkel ist. Dies markiert auch Beginn des Herbstes.

Am 21. Dezember folgt dann die Wintersonnenwende mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht im Jahr. Neben vorweihnachtlicher Stimmung beginnt hier auch der Winter. Das größte Geschenk für die meisten von euch dürfte jedoch sein, dass ab diesem Moment die Tage endlich wieder länger werden.

Ein Blumengesteck in Kranzform, das in zwei Händen gehalten wird.
Zum Midsommar in Schweden sind Blumen besonders gefragt und werden auch als Gesteck auf dem Kopf getragen. ©Adobe Stock, Anna

Was ist Mittsommer und wie wird es gefeiert?

Mittsommer wird oft synonym zum “Tag der Sommersonnenwende” verwendet, allerdings handelt es sich dabei vor allem um ein Fest. In Schweden ist der “Midsommar” ein wichtiger Teil der Kultur und lädt alle Menschen zu einer lebendigen Feier im großen Stil ein. Die Feierlichkeiten finden dabei meistens zwischen dem 20. Juni und dem 26. Juni statt.

Am Freitag in diesem Zeitraum ist es der Mittsommerabend, an dem das eigentliche Fest des nächsten Tages vorbereitet wird. Blumenkränze werden angefertigt und “majstången“ aufgestellt. Der Name leitet sich dabei nicht vom Monat “Mai” ab, wie man bei Maistangen vermuten würde, sondern von dem Verb “maja” und bedeutet so viel wie “mit Blumen schmücken”.

Am darauffolgenden Samstag ist dann der Mittsommertag, der in Schweden als offizieller Feiertag anerkannt ist. Überwiegend in weiße Gewänder gehüllt, tanzen die Menschen händehaltend um die Maistangen herum und genießen anschließend ein großes Festmahl. Traditionell werden Hering, Kartoffeln und Lachs aufgetischt und zum Nachtisch Erdbeeren oder Erdbeertorte gegessen.

Ein besonderer Brauch in Schweden an diesen Tagen ist der der sieben Blumen. Sind Frauen auf der Suche nach einem Partner, gehen sie auf sieben verschiedenen Wiesen sieben verschiedene Blumen pflücken. Dabei müssen sie jedoch schweigen. In der Nacht legen sie diese Blumen dann unter ihr Kopfkissen, um von ihrem Zukünftigen zu träumen. Damit dieser Traum in Erfüllung geht, dürfen sie niemanden von dem Mann ihrer Träume erzählen.

Sankt Hans in Dänemark

In Dänemark geht es am Abend des 23. Juni, dem Sankt Hans Aften, meistens heiß her. Denn zur Feier der Sommersonnenwende und dem bevorstehenden Johannistag am 24. Juni werden große Feuer entzündet. Das Besondere dabei sind die großen Hexenpuppen, die dabei verbrannt werden. Nach einer alten Tradition soll das die Hexen so zurück zum Blocksberg im Harz vertreiben. Zusätzlich schwingen die Menschen dann das Tanzbein, singen alte Volkslieder und feiern ausgelassen den Abend.

San Juan in Spanien

In Spanien mittlerweile die Geburt von Johannes dem Täufer zelebriert. Als gesetzlicher Feiertag steht am 24. Juni jährlich also das “San Juan” an, bei dem die spirituellen Bräuche der Frühzeit jedoch nicht verloren gegangen sind. Neben riesigen Lagerfeuern am Strand gehen viele Menschen im Meer baden, um so ihre Sünden wegzuwaschen. Böse Geister sollen mit Feuerwerkskörpern und Knallerbsen verscheucht werden und selbstgebastelte Pappmaché-Figuren werden ins Feuer geworfen.

Das standartmäßige Feiern bleibt nicht aus, sodass vielerorts zur Musik ausgelassen gefeiert wird und es traditionelle Speisen gibt. Neben Sardinen vom Grill erfreuen sich die Menschen auch am “Coca de San Juan”, einem Kuchen mit kandierten Früchten.

Ein riesiges Feuer in der Nacht, vor dem viele Menschen stehen.
Mancherorts wird zum Mittsommer noch ein riesiges Feuer entzündet, vor dem die Menschen zusammen feiern. ©Adobe Stock, weingartner

Midsummer oder St. John in England

Früher tanzte, sang und trank man an riesigen Feuern, um böse Geister zur Sommersonnenwende davonzujagen. Die Reformation durch die Kirche wurde auch hier aus diesem heidnischen Brauch ein Fest zur Geburt von Johannes dem Täufer, die bis heute am 24. Juni gefeiert wird. Dadurch wurde neben der Bezeichnung “Midsummer” auch der Name “St. John” für das Fest geläufig.

Auch heutzutage gibt es noch immer vereinzelte Feuer in England, aber ebenso neue Traditionen. Wie dem Morris Dance, bei dem die Tanzenden sich in traditionelle Gewänder hüllen ud mit Stöckern oder Tüchern in der Hand tanzen. Oder das Aufstellen und Tanzen um eine Maistange herum. Mancherorts schnappen sich die Menschen sogar Fackeln und wandern damit zu Fischgründen, um dann Sardinen zu Angeln.

Wintersonnenwende in Australien

Keine Sorge, wir haben uns nicht etwa vertippt. Denn was bei uns die Sommersonnenwende ist, ist in Australien zeitgleich die Wintersonnenwende. Die Sonnenwende selbst ist ein astrologisches Ereignis, welches wir nicht beeinflussen können. Während auf der Nordhalbkugel am 21. Juni also der längste Tag des Jahres zelebriert wird, ist es auf der Südhalbkugel der kürzeste.

In Australien heißt es im Juni somit: Der Winter naht, und damit auch ein paar Traditionen. Zwar wird das Ganze nicht so groß aufgezogen wie im europäischen Raum, aber einige spannende Aktivitäten gibt es trotzdem. So werden sogenannte “Yule Logs”, also kleine Baumstämme oder Holzscheite, verbrannt, um die Rückkehr von Licht und Wärme zu symbolisieren. Auch Laternenumzüge und ausgiebige Festessen in der Familie sind keine Seltenheit.

Wie wird Mittsommer in Deutschland gefeiert?

In Deutschland hat das Mittsommerfest selbst keine so große Bedeutung. Dafür wird am 24. Juni in vielen Teilen Deutschlands auch der Johannistag gefeiert. Mit dem Entzünden von Johannesfeuern und traditionellen Speisen wie Spargel und Erdbeeren feiern wir also mittlerweile die Geburt von Johannes dem Täufer. Bei uns ist es kein gesetzlicher Feiertag, allerdings gibt es im kirchlichen Rahmen oft größere Messen und Feiern.

Eine majstang, die für Midsommar in Schweden von vielen Feiernden aufgestellt wird.
Die schwedische majstång ähnelt unserer Maistange, wird jedoch nur zum Mittsommer aufgestellt. ©Adobe Stock, Pavel

Warum feiern wir die Sommersonnenwende?

Das schwedische Midsommar und unser Maibaumfest in vielen Dingen ähnlich – vom Aufstellen eines Maibaums und der „majstång” in Schweden, das ausgelassene Tanzen um sie herum und der Ursprung bei unseren heidnischen Vorfahren, die damit ihren Göttern huldigten. Die ersten Mittsommerfeiern fanden also schon zu Zeiten der Wikinger statt und man glaubte, dass am Tag der Sommersonnenwende die Geister am stärksten wären.

Deshalb gab es viele Rituale und Bräuche, mit denen die Menschen sie zu vertreiben glaubten. Entfachte Feuer symbolisierten deshalb die Reinigung von ihnen, aber gleichzeitig auch die Hoffnung auf Fruchtbarkeit für Land und Leib.

Als die Kirche sich im europäischen Raum immer weiter ausbreitete, wurden viele solcher heidnischer Feste entweder verboten oder in einen religiösen Kontext gesetzt. Deshalb ist es in vielen Ländern mittlerweile der Johannistag, der um den 24. Juni herum gefeiert wird, anstatt den längsten Tag des Jahres selbst zu würdigen. In Schweden steht jedoch die Magie des Festes, das mit Freunden und Familie gefeiert wird, im Vordergrund. Dabei werden vorrangig die Natur und Gemeinschaft geheehrt als die Kirche.

Vier spannende Fakten zur Sonnenwende

Die Sonnenwende steht bald bevor und ihr wisst nun, was es damit auf sich hat. Zumindest fast, denn hinter dem Mittsommer steckt sogar noch einiges mehr! Deshalb haben wir für euch vier weitere Fakten zusammengesammelt, mit denen ihr beim nächsten Mittsommerfest alle beeindrucken könnt.

  1. Während wir uns am längsten Tag des Jahres erfreuen, geht die Sonne in den nördlichsten Regionen der Welt gar nicht unter! Dieses Phänomen tritt besonders nördlich vom Polarkreis auf und nennt sich Mitternachtssonne.
  2. Dadurch unterscheidet sich die Dauer des längsten Tages auch von Ort zu Ort. In Hamburg ist der Tag so um mehr als eine Stunde länger als in Zürich. Die Entfernung zwischen Sonne und Erde ist im Juni größer als im Dezember zur Wintersonnenwende! Der Unterschied liegt bei knapp 5 Millionen Kilometer.
  3. Obwohl der Tag im Juni der längste ist, ist er nicht der wärmste. So ist es im Juli grundsätzlich wärmer als im Juli.
  4. Der Film “Midsommar” aus 2019 hat das schwedische Fest in ein düsteres Horrorgewand gepackt und im Horrorgenre so einen neuen Ansatz gewagt – statt düsteren Kulissen gibt es hier Sommer, Sonne und sonderbare heidnische Rituale mit Folgen.
Die Seebrücke in Sellin, Rügen, die zum Mittsommer von einem hübschen Sonnenuntergang bestrahlt wird. Man sieht Ostsee, den Pier und ein gebäude.
In Rügen könnt ihr den Mittsommer auf der Seebrücke Sellin feiern und dabei den Sonnenuntergang bestaunen. ©Adobe Stock, fotowunsch

Mittsommer auf Rügen feiern

Obwohl das Mittsommerfest in Deutschland nicht so verbreitet ist wie in Schweden, könnt ihr euch trotzdem auf ein paar spannende Junitage freuen! Auf der Insel Rügen erwarten euch zur Sommersonnenwende einige Aktivitäten, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Neben musikalischen Liveauftritten auf der Seebrücke Sellin dürft ihr euch auch auf einen wunderschönen Sonnenuntergang an der Ostsee freuen. Auch einige Gutshäuser locken zur Feier des Mittsommers, sodass ihr beispielsweise im LebensGut Frankenthal an der hauseigenen MittsommerRemise teilnehmen könnt. Falls ihr euren Hund mitbringen solltet, könnt ihr vor dem Spektakel am Abend noch einen Ausflug in den Wald machen.

Für einen entspannten Urlaub an der Ostsee zur Mittsommerzeit könnt ihr euch in unserem Rugard Strandhotel verwöhnen lassen. Genießt im Rugard Royal Spa eine erholsame Auszeit vom Alltag und vergesst in Sauna und Dampfbad all eure Sorgen. Für einen kulinarischen Ausflug ist in unserer Genusswerkstatt by Robert Schindler gesorgt, die euch mit saisonalen und regionalen Köstlichkeiten verzaubert.

Also, worauf wartet ihr noch? Kommt in den Genuss eines erholsamen Ostseeurlaubs und erlebt den Mittsommer hautnah bei uns auf der Insel Rügen!

Beitragsbild: ©Adobe Stock, jozefklopacka