Angeln auf Rügen: ein echtes Highlight!

Angeln auf Rügen ist total beliebt, und das nicht ohne Grund. Die Insel hat unfassbar viele Fischarten an einem einzigen Ort zu bieten und darüber hinaus noch eine wunderschöne Natur, Strände und Boddengewässer. Überzeugt euch selbst bei eurem nächsten Angelausflug auf Rügen!

Rügens Natur bewundern, dabei mit Freunden und Familie Zeit verbringen und sich auch noch selbst mit fangfrischem Fisch versorgen: Das alles passiert beim Angeln auf Rügen. Wir haben für euch die Geschichte des Angelns zusammengefasst und geben euch die besten Tipps zum Angeln auf Rügen. Außerdem erfahrt ihr, was an dem Hobby so anziehend ist.

Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Wer hat das Angeln erfunden?

Anfangs wurden zum Angeln verschiedene Holzarten und Rutenkonstruktionen genutzt. Dabei wurden viele Sorten getestet, wie zum Beispiel Haselnuss, Sperrholz und Hartholz. Besonders beliebt waren Holzarten, die auch im Schiffbau genutzt wurden. Einen großen Entwicklungsschritt zur Angelrute, wie wir sie heute kennen, machte der Rutenbauer und Händler John Higginbotham. Er verwendete geschnittene Spleißen aus den Hölzern und verleimte diese zu drei- oder vierspleißigen Angelruten.

Neben den ersten Ruten gab es auch den Haken und die Schnur bereits vor Tausenden von Jahren. Eine Neuheit, die seit ungefähr 350 Jahren existiert, ist die Rolle. Zunächst wurden Behältnisse genutzt, in der die Schnur aufbewahrt wurde. Dabei war es noch nicht möglich, die Schnur auszuwerfen und nach Belieben wieder einzuholen, ohne sie auf der Hand einzurollen. Ein Beweis für die erste echte Angelrolle findet sich 1651 in der Angelliteratur von Thomas Barker.

Doch das erklärt nur die Erfindung und Entwicklung der Angelrute sowie -schnur. Die Geschichte des Angelns geht noch viel weiter zurück. Diese schauen wir uns jetzt an.

Auch der Angelhaken hat eine lange Geschichte hinter sich. © Shutterstock, kamir_vp
Der erste Angelhaken wurde bereits vor 16.000 bis 23.000 Jahren genutzt. © Shutterstock, kamir_vp

Geschichte des Angelns

Die Geschichte des Angelns begann laut Forschern bereits vor über 140.000 Jahren. Man kann kein fixes Startdatum oder Personen ausmachen, da das Angeln damals neben dem Jagen und Sammeln als eine Grundlage der Nahrungsbeschaffung galt.

Zu Beginn wurden die Fische noch mit bloßen Händen gefangen. Mit der Zeit entwickelte man Hilfsmittel wie Speere, Netze und Haken, die die Fangchancen wesentlich steigerten. Der erste richtige Angelhaken kam dabei vor ungefähr 16.000 bis 23.000 Jahren zum Einsatz. Der stäbchenförmige Angelhaken wurde aus der Schale einer Meeresschnecke hergestellt und gilt als ältester seiner Art. Archäologen entdeckten den Angelhaken 2001 in der Jerimalaihöhle in Osttimor neben Fossilien von Hochseefischen.

Der erste gekrümmte Angelhaken wurde in Wustermark in Brandenburg gefunden. Dieser besteht aus Mammut-Elfenbein und ist vermutlich 12.300 Jahre alt. Die Angelhaken waren früher mit einer Größe von 8-15 Zentimetern wesentlich größer als die heutigen Haken. Doch erst mit einem Stiel und einer Schnur wurden die ersten richtigen Angeln erfunden.

Als Material für die Angelschnur wurden Rentiersehnen, Pferdehaare oder Pflanzen mit festen Wurzeln genutzt. Für die Köder dienten kleine Fische oder Krebstiere sowie Würmer. Die Angeln entwickelten sich immer weiter und so konnten neben großen Fischen, die durch Speere und Pfeile getroffen wurden, auch kleinere Fische geangelt werden.

Die Technik des Angelns entwickelte sich seither ständig weiter. Das Angeln mit Rute, Schnur und Hacken, wie wir es heutzutage kennen, wurde ab ungefähr 3.000 v. Chr. auf ägyptischen Zeichnungen festgestellt.

Wann wurde das Angeln zum Hobby?

Das Angeln verbreitete sich schnell von der reinen Nahrungsbeschaffung zu einer vergnüglichen Aktivität. Diese war jedoch nur wohlhabenden Menschen in einer gehobenen Schicht erlaubt. Diese mussten keinen Hunger leiden, sondern machten das Angeln zu ihrem Hobby, das vor allem durch die Verbundenheit mit der Natur ausgeübt wurde. Die ersten literarischen Beschreibungen kamen von Theokrat um 300 v. Chr., welcher das Angeln aus Vergnügen beschrieb.

Auch die Ausbreitung des Christentums führte dazu, dass immer mehr Fisch geangelt werden musste. Die strengen Fastenregeln verboten den Konsum von Fleisch, und Fisch wurde damit zunehmend benötigt. Doch die Fischerei war damals noch streng reglementiert und sogar ein königliches Recht, was entweder angeboren oder verliehen werden konnte. In verschiedenen Klöstern wurde eine große Teichwirtschaft betrieben, sodass der Fischbedarf gedeckt werden konnte.

Auf Rügen könnt ihr vom Boot aus sowie vom Ufer aus angeln. © Shutterstock, Piotr Wawrzyniuk
Beim Angeln könnt ihr Rügens Spezialität, den Hornhecht, selbst fangen. © Shutterstock, Piotr Wawrzyniuk

Wo kann man auf Rügen angeln?

Auf Rügen könnt ihr entweder vom Boot oder vom Ufer aus angeln. Im ersten Fall könnt ihr mit eurem eigenen Boot zum Hochseeangeln ausfahren oder eine organisierte Angeltour buchen. Doch auch das Angeln an Land kann viel Spaß machen. Sobald die Wetterlage eher bedeckt ist, kommen die Fische dicht ans Land in die Boddengewässer. Ausgerüstet mit Angelzubehör und Wathose wird das Angeln zu einem echten Ostsee-Abenteuer. Der perfekte Köder ist dabei der Wattwurm.

Besonders beliebte Angelreviere sind zum Beispiel der Große und Kleine Jasmunder Bodden, der Wieker-, Kubitzer- oder der Schaproder-Bodden.

  • Der Kubitzer Bodden liegt im Westen der Insel und ist zwischen zwei und fünf Meter tief. Er ist einer der größten Bodden der Insel. Gute Chancen auf einen Fang habt ihr, wenn ihr an tiefen Löchern, auf Seegraswiesen und Kanten angelt. Auch ein Fischfinder kann hier hilfreich sein.
  • Der Schaproder Bodden gehört teilweise zum Nationalpark “Vorpommersche Boddenlandschaft”. In den Tiefen zwischen einem halben und sechs Metern kann man auch mit dem Boot angeln gehen. Teile der Schutzzone 1 dürfen jedoch nicht befahren werden. Dennoch könnt ihr hier auch vom Ufer aus euer Glück versuchen.
  • Der Greifswalder Bodden ist der größte und tiefste Bodden der Insel Rügen. Hier könnt ihr die beliebten großen Hechte angeln, die sich meist in Graswiesen, Steinfeldern oder Senken befinden.
  • Am Nordstrand zwischen Varnkevitz bis zum Kap Arkona gibt es eine der besten Angelstrecken für das Brandungsangeln. Bei günstigen Windverhältnissen können Plattfisch und Dorsch schon auf eine Entfernung von 50 Metern geangelt werden. Auch das Aalangeln ist hier möglich.
  • An dem Strandabschnitt Vitt-Juliusruh kann man ebenso gut Brandungsangeln. In dem ersten Abschnitt könnt ihr sogar auf eure Wathose verzichten. Hier findet ihr sowohl Dorsch als auch Meerforellen. Je weiter es in Richtung Drewoldke geht, angelt man auch prima einen Plattfisch.
Zum Angeln auf Rügen werden zwei Dokumente benötigt. © Shutterstock, Rocksweeper
Zum Angelzubehör gehören eine Angelrute, -schnur, -rolle und die passenden Köder. © Shutterstock, Rocksweeper

Wo darf man auf Rügen nicht angeln?

Auf und um die Insel Rügen gibt es sogenannte Schutzzonen und Laichschonbezirke, in denen das Angeln streng verboten ist. Meist ist das Betreten von Landseite verboten. Die Bereiche werden mit Schildern gekennzeichnet, auf denen die Verhaltensregeln zu finden sind. Diese sind manchmal ungünstig gelegen, weshalb man genau hinsehen sollte.

Die Laichschonbezirke kennzeichnen Gebiete, in denen die Fische ihre Eier ablegen. Diese werden jährlich durch die oberste Fischereibehörde zeitlich begrenzt. Um die Fischbestände in und rund um Rügen zu erhalten, gibt es Schonzeiten und Mindestmaße für die meisten Fischarten. Die Fische sollen besonders in der Fortpflanzungszeit nicht gestört werden, damit sie sich ohne Probleme fortpflanzen können. Außerdem gibt es auch Tagesfanglimits für Angler. Zum Beispiel dürfen nur maximal fünf Dorsche am Tag gefangen und entnommen werden.

Zuwiderhandlungen werden durch Nationalpark-Ranger oder örtlichen Behörden zur Anzeige gebracht und können hohe Strafen zur Folge haben. Um sich selbst und auch die Natur davor zu schützen, empfehlen wir entweder eine Angeltour mit einem ausgebildeten Guide oder ihr informiert euch bei der Vergabestelle des Touristenfischereischeins, den Verkaufsstellen oder bei einheimischen Anglern.

Für einige Fischarten gibt es weder ein Mindestmaß noch Schonzeiten. Dazu zählen: Aland, Äsche, Bachforelle, Bachneunauge, Bachschmerle, Barbe, Binnenstint, Bitterling, Edelkrebs, Elritze, Hasel, Karpfen, gr. Maräne, Nase, Nordseeschnäpel, Ostgroppe, Rapfen, Schlammpeitzger, Schleie, Steinbeißer, Sumpfkrebs, Wels, Wittling, und Zope.

Was braucht man zum Angeln auf Rügen?

Zum einen kann man sagen, dass Angeln ein relativ kostengünstiges Hobby ist und man es mit wenig Aufwand betreiben kann. Natürlich gibt es immer Ausschweifungen nach oben, jedoch sind die meisten Angler bescheidene Leute. Dennoch gibt es einige Voraussetzungen, die man beim Angeln auf Rügen beachten muss.

Zum Angeln am Bodden oder an der Ostsee werden zwei Fischerei-Dokumente benötigt. Das ist zum einen der Fischereischein sowie eine Angelerlaubnis. Diese Dokumente muss jeder selbst erwerben, anderen Personen ist die Nutzung nicht gestattet. Die Fischereischeinpflicht besteht grundsätzlich in allen Gewässern der Insel.

Die Meerforelle fischt man am besten in kalten Jahreszeiten. © Shutterstock, Piotr Wawrzyniuk
Auf Rügen gibt es große Meerforellen zu fangen. © Shutterstock, Piotr Wawrzyniuk

Wo ist das Angeln ohne Angelschein erlaubt?

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es grundsätzlich keine freien Gewässer, in denen das Angeln ohne Angelschein erlaubt ist. Mit dem Fischereischein bekommt man die Erlaubnis, angeln zu dürfen und die Angelkarte genehmigt das Angeln in bestimmten Gewässern. Davor muss jedoch eine zugelassene Prüfung abgelegt werden. Wenn ihr keine Prüfung machen oder nur im Urlaub angelt wollt, könnt ihr die Strafe für das Angeln ohne Angelschein umgehen, indem ihr euch einen Touristenfischereischein zulegt. Dieser ist zeitlich befristet und gilt 28 Tage lang. Dazu bekommt ihr auch alle nötigen Informationen und Regeln, die beim Angeln zu beachten sind. Dennoch solltet ihr darauf achten, dass dieser nicht für alle Gewässer und Orte gilt.

Welche Fische kann man auf Rügen angeln?

Rügen ist eine äußerst beliebte Insel, wenn es um das Thema Angeln geht. Das liegt vor allem daran, dass die Angelsaison auf Rügen ganze 365 Tage lang andauert. Man kann also, egal bei welchem Wetter, eine Menge Fischarten fangen. Das Interessante dabei ist, dass zu jeder Jahreszeit eine andere Fischart angelbar ist. Das Angeln auf Rügen wird also nie langweilig.

Orientieren kann man sich leicht an den Pflanzen, die im Moment blühen. Wenn zum Beispiel der Raps und der Flieder anfangen zu blühen, kommt der Hornfisch zum Laichen in die Boddengewässer. Dieser ist vor allem auf Rügen eine echte Spezialität. Robert Schindler, Küchenchef der Genusswerkstatt by Robert Schindler, hat euch sogar exklusiv ein Rezept zur Zubereitung verraten.

Im Frühjahr und im Herbst ist vor allem der Hering gut zu fangen. Im Winter wird dann das sogenannte Silber des Meeres geangelt. Dabei handelt es sich um den leckeren Lachs. Die ähnlichen Meerforellen bevorzugen ebenfalls die kalten Jahreszeiten und sind etwas kleiner als der übliche Lachs. Am besten macht ihr euch Mitte Dezember bis Mitte April auf die Suche.

Weitere Fischarten auf Rügen sind beispielsweise der Dorsch, Aal, Barsch, Flunder, Meeräsche, Scholle, Steinbutt und Zander. Beachtet jedoch, wie bereits erwähnt, die jeweiligen Schonzeiten und Fanggrößen der Fische.

Beim Angeln auf Rügen könnt ihr alle Sorgen vergessen. © Shutterstock, Dudarev Mikhail
 Angeln kann sowohl auf den Körper als auch die Umwelt positive Auswirkungen haben. © Shutterstock, Dudarev Mikhail

Wieso macht Angeln so viel Spaß?

Familien, junge Leute und Freundeskreise interessieren sich für das Hobby Angeln. Auch die Fischerei-Vereine berichten von einer großen Nachfrage nach Angelscheinprüfungen und Mitgliedschaften. Doch was ist an der Aktivität so spaßig, dass sie Jahr für Jahr neue Interessenten anlockt?

  1. Ausflug in die Natur:
    Für viele Menschen, die gerne angeln, ist die Verbundenheit mit der Natur das Wichtigste. Man ist an der frischen Luft und verbringt oft viel Zeit an Orten, die eher ruhig und abgelegen sind. Dabei können Vögel und Tiere sowie Sonnenaufgänge beobachtet werden, die man seltener sieht.
  2. Angeln fördert die Gesundheit:
    Die frische Luft und die Ruhe sorgen außerdem dafür, dass Angler so richtig abschalten können. Der alltägliche Stress und Druck fällt ab und der Körper kann sich wieder richtig erholen. Das Serotonin, was ausgeschüttet wird, wenn man einen Erfolg erzielt, wie beim Fang eines Fisches, macht außerdem glücklich und zufrieden.
  3. Bewegung und körperliches Training:
    Der Gedanke an Angeln ist oft verbunden mit stundenlangem Herumsitzen und Warten. Doch die Bewegungen, die beim Auswerfen und Einholen der Angelschnur getätigt werden, haben positive Auswirkungen auf den Körper. Es werden mehr Muskeln als üblich beansprucht und feinmotorische Fähigkeiten lassen sich durch das Angeln verbessern.
  4. Gesellige Freizeitbeschäftigung:
    Angeln ist eine sehr gute Möglichkeit, Zeit mit Freunden oder der Familie zu verbringen. Außerdem kann man auch gut neue Menschen treffen und kennenlernen, die das gleiche Interesse teilen.
  5. Angeln für die Umwelt:
    Mit der Prüfung für den Angelschein muss man einiges lernen über Fische, das Wasser und die Regeln für den Naturschutz. Dadurch kann man einen verantwortlichen Umgang mit den Tieren und der Umwelt fördern. In manchen Orten hilft das Angeln auch vor einer Überbevölkerung an Fischen, die sich negativ auf den aquatischen Lebensraum auswirkt.

Euer Angelurlaub auf Rügen

Wir hoffen, dass ihr nun für euren nächsten Angelausflug auf Rügen gut ausgerüstet seid. Wenn ihr zusätzliche Ausflugsziele auf Rügen sucht, haben wir hier die Top 10 Sehenswürdigkeiten für euch aufgezählt. Auf Rügen wird es bestimmt nie langweilig. Im Arkona Strandhotel könnt ihr euren Angelausflug direkt an der Ostsee starten und euch abends sogar noch von Wellness und Kulinarik verwöhnen lassen.

Wir freuen uns schon auf euren Besuch!

Beitragsbild: © Shutterstock, titov dmitriy