Ab ins Grüne: Nationalparks und Naturschutzgebiete auf Rügen

Ausflüge in die Natur dürfen bei einem Rügenurlaub auf keinen Fall fehlen, denn Rügens Flora und Fauna sind einzigartig. Kommt mit auf eine Reise durch die Nationalparks und Naturschutzgebiete unserer schönen Insel.

Rügens Landschaften sind einzigartig. Deshalb müssen sie in Form von Nationalparks und Naturschutzgebieten geschützt werden. Aber nicht nur Pflanzen und Tieren bieten sie Schutz, auch für Menschen dienen die Parks als wunderbare Erholungsorte. In den Nationalparks darf die Natur einfach Natur sein. Hier erfahrt ihr nicht nur, wo sich ein Ausflug ins Grüne besonders lohnt, sondern auch, was es dort zu entdecken gibt und alles, was ihr zum Thema Angeln auf Rügen wissen müsst.

Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Welche Tiere leben auf der Insel?

Alle Tiere aufzuzählen, die auf Rügen leben, würde den Rahmen sprengen. Denn diese tummeln sich zu Tausenden auf der Insel. Neben Schafen, Rotwild und Fischen leben auch diverse Vogelarten auf der Insel oder legen dort zumindest eine Rast ein, wenn sie auf Reisen sind. Zu den Vögeln zählen Seeadler, Reiherenten und natürlich – Kraniche.

Die majestätischen Vögel kommen vor allem in den Herbstmonaten, also im September und Oktober auf die Insel, um für ihre Weiterreise in den Süden Kraft zu tanken.

Auch zwischen Mitte März und April kehren sie noch einmal zurück und ziehen Jahr für Jahr begeisterte Urlauber an, die für Kranichbeobachtungen nach Rügen kommen. Mehr spannende Infos zu Kranichen gibt’s in diesem Beitrag.

Zu den häufigsten Fischen in Rügens Gewässern zählen Hering, Ostseelachs und Hornfisch. © Shutterstock, dugdax© Shutterstock, dugdax
Hering, Ostseelachs und Hornfisch kommen in Rügens Gewässern am häufigsten vor. © Shutterstock, dugdax

Welche Fische leben in Rügens Gewässern?

Für ein Tier, welches auch gleichzeitig eine regionale Spezialität ausmacht, ist Rügen ganz besonders bekannt: für den Fisch. Klar, denn schließlich ist Rügen ja eine Insel an der Ostsee. Einem Meer, das fischreicher nicht sein könnte.

Besonders Hering, Ostseelachs und Hornfisch wird auf Rügen gern gegessen. Im Frühjahr kommen sie nacheinander an der Insel vorbei. Zuerst kommen die Heringe in großen Schwärmen ans flache Küstengewässer, um dort zu laichen. Dann hat die Heringssaison begonnen. Alljährlich wird die Heringszeit, auch das „Silber der Ostsee“ genannt, auf Rügen zelebriert. Gaststätten, Fischräuchereien und auch einheimische Fischer bieten dann unterschiedliche Fischgerichte an und erzählen von ihrer Arbeit auf dem Wasser und an Land.

Dem Hering folgt der Ostseelachs. Im Frühjahr kommt er bis vor die Küsten der Insel, um dort ebenfalls zu laichen. Besonders Sportangler treibt es dann auf die Gewässer. Mit 20 Kilogramm Gewicht und 1,50 Meter Länge ist der Lachs ein noch besserer Fang als der Hering.

Ein Fisch, über den viel erzählt wird

Auch der Hornfisch lässt nicht lange auf sich warten und strömt in die Bodden. Er hat schon so einiges über sich ergehen lassen. So sagt man ihm nach, Gott sei betrunken gewesen, als er ihn geschaffen habe. Außerdem galt er zu DDR-Zeiten auch als „Arbeiter-Aal“, da er als billiger Ersatz für den echten Aal hinhalten musste. Mit Aalen ist der Hornfisch aber gar nicht verwandt. Vielmehr gehört er zu der Familie der Barsche. Übrigens: Ein ganz besonderes Hornhechtrezept hat Robert Schindler, Küchenchef der Genusswerkstatt im Rugard Strandhotel, für euch in petto.

Seit Jahrhunderten prägt der Fischfang die schöne Insel, deshalb steht dieser auf der Speisekarte noch immer ganz oben. In zahlreichen Fischrestaurants könnt ihr euch die frischen Fänge aus den hiesigen Gewässern auf den Teller zaubern lassen. Es erwartet euch auch hier die Mischung aus Tradition, gepaart mit dem modernen gewissen Etwas.

Rügens Gewässer sind reich an verschiedenen Fischarten. © Shutterstock, DR pics
Beim Angeln werdet ihr nicht nur auf Hering, Hornfisch und Ostseelachs treffen. © Shutterstock, DR pics

Wo darf man auf Rügen angeln gehen?

Wer den Fisch nicht nur in den zahlreichen Restaurants der Insel genießen, sondern ihn stattdessen selbst angeln möchte, der stellt sich die Frage „Wo ist das Angeln auf Rügen erlaubt?“. Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen rund um das Angeln auf unserer schönen Insel erhaltet ihr in diesem Beitrag.

Welche Nationalparks hat Rügen zu bieten?

Nationalpark Jasmund

Habt ihr gewusst, dass der Nationalpark Jasmund rund 3000 Hektar umfasst? Er gilt als größter zusammenhängender Buchenwald an der Ostsee. Seit 2011 steht er sogar unter dem Schutz des UNESCO-Welterbes. Ihr findet dort äußerst seltene Buchenwälder, die es sonst nicht allzu oft zu sehen gibt. Aber nicht nur die Buchenwälder, sondern auch die dort anzutreffende Vielfalt an Lebewesen ist einzigartig. Die Buchenwälder befinden sich sogar auf der gleichen Stufe wie der Yellowstone Nationalpark. Beeindruckend, oder?

Der Nationalpark umfasst nicht nur Wälder und Tiere. Das Besondere ist die einzigartige Kreidelandschaft, für die Rügen so bekannt ist. Das Highlight: Der Königsstuhl, der mit 118 Metern den höchsten Kreidefelsen der Insel darstellt.

Neben der atemberaubenden Natur beherbergt der Nationalpark Jasmund auch das Nationalparkzentrum Königsstuhl. Auf der 2000 m² großen Ausstellungsfläche und einem 28.000 m² großen Außengelände könnt ihr so einiges erleben. Neben einer Erlebnisausstellung und einem Multivisionskino findet ihr dort spannende Ausstellungen. Auch fürs leibliche Wohl ist gesorgt: In der Wildgaststätte „Kleine Försterei“ und im Baumhaus Hagen könnt ihr euch stärken.

Wer nicht allein unterwegs sein möchte, kann mit uns einen Ausflug zum Nationalpark Königsstuhl unternehmen und vor Ort an einer geführten Tour teilnehmen. Die Ranger des Nationalparks bieten dort gemeinsame Wanderungen an. Dabei erfahrt ihr Spannendes über die Buchenwälder, die Kreidefelsen und die Feuersteine, die in der Kreide eingeschlossen sind.

Im Herbst ist der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft der größte Kranich-Rastplatz Europas. © Shutterstock, Bildagentur Zoonar GmbH
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist im Herbst der größte Kranich-Rastplatz Europas. © Shutterstock, Bildagentur Zoonar GmbH

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist der größte der neuen Bundesländer. 1990 wurde er gegründet und stellt damit eine der letzten naturbelassenen Landschaften Deutschlands dar.

Ein kleiner Teil des Parks umfasst die Gebiete um Hiddensee und Ummanz und die Halbinsel Bug auf Rügen. Der größere Teil erstreckt sich über die beiden Halbinseln Darß und Zingst. Ihr könnt dort Lagunen wie aus dem Bilderbuch bestaunen und die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt entdecken.

Im Herbst ist der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft der größte Kranich-Rastplatz Europas. Besonders dann empfiehlt sich ein Besuch. Lasst euch den Anblick der wunderschönen Vögel zu der Zeit auf keinen Fall entgehen. Ein weiterer Geheimtipp: Die Vogelinsel Kirr. Sie liegt südlich des Ostseebads Zingst und ist ein fast noch unbekanntes Vogelparadies.

Mindestens genauso schön ist die Insel Hiddensee, die kleine Nachbarinsel von Rügen. 80 Prozent der Fläche besteht dort aus Wasser. Deshalb leben dort auch ganz besondere Tiere: Seeskorpione, Aalmuttern, Seenadeln oder Seestichlinge. Sogar Schweinswale, die einzigen in der Ostsee heimischen Wale, tummeln sich dort im Gewässer. Vielleicht habt ihr ja sogar Glück und entdeckt eines der bis zu 1,80 Meter großen Tiere. Haltet die Augen auf!

Neben der Vielfalt an Tieren wachsen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft auch die verschiedensten Pflanzen, die nicht nur außergewöhnlich sind, sondern auch genauso außergewöhnliche Namen haben. Oder habt ihr schon einmal etwas vom Brackwasser-Hahnenfuß und dem Rotbraune Quellried gehört?

Biosphärenreservat „Südost-Rügen“

Ganze 235 km² groß ist das Biosphärenreservat „Südost-Rügen“. Es ist ein gigantisch großes Gebiet und reicht über die Halbinsel Mönchgut, das Waldgebiet Granitz und den Rügenschen Bodden. Es erstreckt sich außerdem über die Ostseebäder Sellin, Baabe und Göhren und über den nordöstlichen Bereich, um die Stadt Putbus und über die Insel Vilm.

Biosphärenreservate dienen in erster Linie dazu, die vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften, für die die UNESCO zuständig ist, zu schützen.

Auch im Biosphärenreservat „Südost-Rügen“ werdet ihr auf die ungewöhnlichsten Pflanzenarten stoßen, darunter Pechnelken, Schwalbenschwänze und Pfirsich-blättrige Glockenblumen. Die Böden in dem Reservat bieten die perfekten Bedingungen dafür, dass diese Pflanzen dort gedeihen können.

Lasst euch eine Führung durch Rügens Naturschutzgebiete auf keinen Fall entgehen. © Shutterstock, Werner Spremberg
Eine Führung durch Rügens Naturschutzgebiete sorgt für ganz besondere Erinnerungen. © Shutterstock, Werner Spremberg

Wo befinden sich auf Rügen die Naturschutzgebiete?

Allem voran: Was sind überhaupt Naturschutzgebiete? Das sind Orte, die der Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen und den darin lebenden Tier- und Pflanzenarten dienen.

Auf Rügen gibt es so viele Naturschutzgebiete, dass wir gar nicht alle auflisten können. Um genau zu sein, sind es ganze 28. Zu den Naturschutzgebieten zählen unter anderem die Schoritzer Wiek, Goor-Muglitz, das Muglitzer Boddenufer und die Salzwiesen von Middelhagen.

Zögert nicht und nehmt an einer Führung durch Rügens Naturschutzgebiete teil. Die grandiosen Ausblicke über die Ostsee, den Greifswalder- und Rügischen Bodden werdet ihr nicht so schnell wieder vergessen. Daneben erfahrt ihr Spannendes über die verschiedenen Kräuter und erhaltet Tipps zum Sammeln und zur Verwendung in der Naturheilkunde und der Küche.

Was sollte man in Naturschutzgebieten und Nationalparks beachten?

Wenn ihr Naturschutzgebiete auf Rügen besucht, solltet ihr nichts tun, was zur Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Gebietes führen könnte. Ihr solltet es vermeiden,

  • Pflanzen und Pilze abzuschneiden, abzupflücken, auszugraben oder zu beschädigen,
  • Tiere zu fangen, zu verletzen oder sie zu stören,
  • Pflanzen oder Tiere auszusiedeln oder auszusetzen,
  • in den Gewässern zu baden,
  • Müll oder Gegenstände wegzuwerfen,
  • zu zelten,
  • euren Hund dort frei laufen zu lassen.

Was hat es mit dem Projekt “Ohne Meer wird schwer” auf sich?

Wo viele Menschen sind, muss die Natur oft leiden. Verschmutzungen und Müll an jeder Ecke sind heutzutage an vielen Stränden keine Seltenheit. Um Rügen davor zu bewahren, ist das Projekt “Ohne Meer ist schwer” entstanden. An der Initiative beteiligt sind das Arkona Strandhotel, das Rugard Thermal Strandhotel und das Grand Hotel Binz. Mit verschiedenen Aktionen möchte die Initiative dafür sorgen, dass Rügen sauber bleibt.

Was genau macht das Projekt?

“Ohne Meer wird schwer” setzt Ideen in die Tat um. Eine dieser Ideen sind Klick-Klack-Dosen, die für jeden greifbar sein und zur Entsorgung von Zigarettenstummeln dienen sollen. Denn Zigarettenstummel schaden nicht nur unserer Umwelt, sie sind auch kein schöner Anblick.

“Ohne Meer wird schwer” erleichtert nicht nur Urlaubern die Müllentsorgung, sondern packt natürlich auch selbst mit an. Jede Woche macht sich ein Team aus drei wechselnden Mitarbeitern auf den Weg, um Rügen aktiv vom Müll zu befreien.

Genauso wichtig wie das Müllsammeln ist Aufklärung, damit es gar nicht erst so weit kommt. Deshalb klärt das Projekt online auf und arbeitet darüber hinaus auch mit Läden, Schulen und Kindergärten zusammen, die über den richtigen Umgang mit Müll informieren.

Übrigens: Das Projekt hatte außerdem die Idee einer Hotline, bei der ihr anrufen könnt, wenn ihr einen verdreckten Ort auf der Ostseeinsel entdeckt. Das Team wird sich dann in Windeseile auf den Weg machen und sich um die Bereinigung kümmern.

Auf in die Natur!

Die Schönheit Rügens Natur können wir nicht in einen Text packen. Schnappt euch deshalb eure Wanderschuhe und macht euch ein eigenes Bild von den atemberaubenden Landschaften, Stränden, Lagunen und Wäldern der Ostseeinsel. Ihr werdet es nicht bereuen.

Beitragsbild: © Shutterstock, konradkerker