Ohne Meer wird schwer: Umweltschutz auf Rügen

Das Thema Umweltverschmutzung ist präsenter denn je. Kein Wunder, denn für unsere Meere sieht es nicht gut aus. Wie gut, dass es auf Rügen nun das Projekt “Ohne Meer wird schwer” gibt, das sich für die Reinigung der Strände einsetzt und über Umweltschutz aufklärt.

Plastikflaschen, Plastiktüten und vermüllte Strände sind keine Seltenheit mehr. 5000 Jahre und länger kann es brauchen, bis der Müll wieder verschwunden ist. Das ist zu lange. Warum also nicht im Hier und Jetzt schon etwas für die Reinigung unserer Strände tun oder noch besser – dafür sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt. Genau darum geht es bei “Ohne Meer wird schwer”.

Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Wie sieht’s aus an deutschen Stränden?

Wer gedacht hat, nur am Pazifischen Ozean, am Indischen Ozean oder am Roten Meer sei das Thema Strandverschmutzung ein Problem, der irrt sich. Zwar stammen die meisten Berichte aus diesen Regionen, aber die Ostsee hat genauso damit zu kämpfen. Auf einem 100 Meter Strandabschnitt an der deutschen Ostsee lassen sich im Durchschnitt 70 Müllteile finden. An der Nordsee sind es sogar 389 Teile.

Eine der vielen Ursachen dafür ist das sogenannte Littering, also das unachtsame Wegwerfen von Müll. Menschen werfen ihren Abfall also nicht in die dafür vorgesehenen Mülleimer, sondern lassen diese inmitten der wunderschönen Natur einfach fallen. Allein von den 5,6 Milliarden gerauchten Zigaretten weltweit werden ca. 4,5 Milliarden in die Umwelt geworfen. Und jeder einzelne dieser Zigarettenstummel braucht 10 bis 15 Jahre, bis er von der Natur zersetzt wurde. Die enthaltenen Giftstoffe schaden der Umwelt außerdem nachhaltig. Ganz zu schweigen von dem Grundwasser, das dadurch enorm leidet. Und Zigarettenstummel sind erst der Anfang.

Vom Land ins Meer

Der Müll, der dann auf dem Boden liegt, wird durch den Wind nicht selten ins Meer transportiert. Das stellt nicht nur für Seehunde, Robben und zahlreiche Fischarten eine enorme Gefahr dar, sondern auch für die wunderschönen Seevögel, die die Plastikteile mit Nahrung verwechseln. Dadurch empfinden sie ein ständiges Sättigungsgefühl und drohen, trotz des vollen Magens zu verhungern. Weil sie geschwächt sind, werden sie außerdem viel leichter Opfer von Krankheiten oder Infektionen.

Um dieses Problem einzudämmen und die wunderbare Tier- und Pflanzenwelt der Ostsee zu schützen, wurde die Initiative “Ohne Meer ist schwer” von den Private Palace Hotels & Resorts gegründet.

Mit unserem Projekt "Ohne Meer wird schwer" klären wir über Nachhaltigkeit auf und reinigen die Strände Rügens. © Private Palace
Mit unserer Initiative „Ohne Meer wird schwer“ wollen wir einen Beitrag leisten, unser schönes Rügen zu bewahren und zu schützen. © Private Palace

Was macht die Initiative “Ohne Meer wird schwer”?

Das Arkona Strandhotel, das Rugard Thermal Strandhotel und das Grand Hotel Binz haben gemeinsam das Projekt “Ohne Meer wird schwer” ins Leben gerufen. Die Initiative orientiert sich an den Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Durch “Ohne Meer wird schwer” soll die Insel Rügen nachhaltig geschützt werden. Neben der Reinigung der öffentlichen Strände konzentriert sich das Projekt auf öffentliche Orte in der Proraer Wiek, welche vor allem in der Hauptsaison zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Aber nicht nur für die Strandreinigung setzt sich das Projekt ein. Genauso nimmt das Projekt die Aufklärung im Umgang mit Müll und unseren Meeren und Stränden in Angriff.

Aber mal konkret

Das Projekt leistet so einiges. Wie ihr wisst, stellt das unachtsame Wegwerfen von Zigarettenstummeln ein großes Problem da. Doch “Ohne Meer wird schwer” hält eine Lösung parat, die dieses Problem eindämmt. Es sollen kostenlose Taschenaschenbecher in Form von Klick-Klack-Dosen zur Verfügung gestellt werden. An Strandabgängen, in Strandbars und in Geschäften sollen die Becher platziert werden und so für jeden greifbar sein.

Das Projekt richtet außerdem eine Hotline ein, über die es erreichbar ist und über vermüllte und dreckige Plätze informiert werden kann. So entgehen “Ohne Meer wird schwer” noch weniger Orte, die dringend die Hilfe des Projekts benötigen.

Jeden Dienstag ist “Ohne Meer wird schwer” für vier Stunden unterwegs. Vorerst besteht das Team aus drei Mitarbeitern, die während ihrer Arbeitszeit gemeinsam Müll sammeln. Aus jedem Hotel wird ein Mitarbeiter dabei sein. Dabei werden alle Abteilungen berücksichtigt. Langfristig sollen aber eigene Mitarbeiter bei “Ohne Meer wird schwer” eingestellt werden.

Wenn die Mitarbeiter des Projekts auf dem Weg zum vermüllten Platz sind, sind sie entweder zu Fuß oder mit einer Rikscha unterwegs. Jedem Helfer werden alle Hilfsmittel, wie Müllbeutel, Handschuhe aus Bio-Baumwolle und Verpflegung in Form von Wasser und Obst zur Verfügung gestellt.

Aufklärung ist das A und O

Das Projekt arbeitet außerdem mit Privatpersonen vor Ort, aber auch Läden, Schulen und Kindergärten zusammen. Hierdurch möchte das “Ohne Meer wird schwer” die Gemeinschaft stärken und zur Aufklärung im Umgang mit Müll beitragen. Der Initiative liegt nämlich nicht nur die Reinigung der Strände am Herzen, sondern auch die nachhaltige Aufklärung über den Erhalt und den Schutz der wunderschönen Natur Rügens.

Die Aufklärung findet nicht nur vor Ort statt, sondern auch auf bekannten Internetportalen. Habt ihr gewusst, dass man dort sogar sehen kann, wie viel Kubikmeter Müll alle Helfer von “Ohne Meer wird schwer” bereits gesammelt haben? Es lohnt sich, dort einmal vorbeizuschauen.

Das Mithelfen wird außerdem belohnt. Jeder Helfer von “Ohne Meer wird schwer” bekommt zu Beginn ein Umweltschutz-Starterpaket. Darin befindet sich ein T-Shirt sowie ein Pullover aus 100 % Bio-Baumwolle, eine Klick Klack Dose als mobiler Mülleimer, eine nachfüllbare Aqua Ocean Recycling Wasserflasche, eine Sonnenbrille oder eine Cap sowie weitere kleine Geschenke in einem Rucksack aus Bio-Baumwolle.

Die Woche der Nachhaltigkeit auf Rügen verspricht erlebnisreiche Tage rund um die Themen Nachhaltigkeit, Natur und Lebensstil. © Private Palace
In der Woche der Nachhaltigkeit auf Rügen gibt es zahlreiche Aktionen und viele Programmpunkte zu den Themen Nachhaltigkeit, Natur und Lebensstil. © Private Palace

Was wird auf Rügen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz getan?

Woche der Nachhaltigkeit

Jedes Jahr findet auf Rügen die Woche der Nachhaltigkeit statt. Ziel ist das Entdecken und Erleben Rügens schöner Natur. Bereits sieben Mal hat die Rügener Woche der Nachhaltigkeit stattgefunden und war ein voller Erfolg. Um genau zu sein, handelt es sich sogar um 9 Tage mit über 50 spannenden Programmpunkten, an denen ihr teilnehmen könnt. Wie wäre es mit einer geführten Wanderung oder Radtour durch die beeindruckende Natur der schönen Ostseeinsel.

Außerdem finden Müllsammelaktionen statt und ihr könnt euch sogar auf Rügen verewigen, indem ihr an Pflanzaktionen teilnehmt. Wer es lieber gemütlicher mag, der kann bei spannenden Lesungen und Filmvorführungen zum Thema Nachhaltigkeit dabei sein oder ein Rügenbuffet mit regionalen Spezialitäten genießen. Während der Woche der Nachhaltigkeit könnt ihr außerdem die Boddenverkehre der Weißen Flotte kostenfrei nutzen.

Rügen fährt Rad

Wenn ihr auf Rügen von A nach B kommen wollt, könnt ihr das auch ohne schlechtes Gewissen. Auf der Insel findet ihr nämlich zahlreiche Stationen der Firma Gruen4Rent, wo ihr euch Fahrräder per App ausleihen könnt. Es handelt sich dabei sogar um E-Bikes, so müsst ihr euch nicht einmal anstrengen und könnt euch trotzdem die frische Ostseeluft um die Nase wehen lassen.

Rasender Roland

Der Rasende Roland ist ein absolutes Highlight der Insel. Wer das Auto stehen lassen möchte und gleichzeitig ein Stück Geschichte erleben will, der kommt an Bord des letzten Überbleibsel der Rügenschen Kleinbahn. Der älteste Streckenabschnitt wurde 1895 eröffnet und ist auch heute noch in Betrieb. Der Rasende Roland fährt von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren.

Schiff statt Auto

Wer will schon Auto fahren, wenn er Schiff fahren kann? Über die Wellen der Ostsee gleiten, die frische Rügenluft einatmen und dabei vielleicht sogar die eine oder andere Naturseltenheit sichten. Täglich könnt ihr den kostenlosen Schiffsverkehr ab Hafen Sellin, Baabe, Gager, Thiessow oder Lauterbach nutzen.

Naturschutzgebiete

Der Insel liegt die Natur am Herzen. Damit sie so schön bleibt wie sie ist, gibt es auf Rügen so manches Naturschutzgebiet. Darunter den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, die Biosphäre Südost-Rügen, das Naturschutzgebiet Granitz und den Nationalpark Jasmund.

Reisen mit dem E-Auto? Kein Problem

Wenn schon Auto, dann Elektro. Rügen verfügt über genügend Elektro-Ladesäulen, um euer E-Auto aufzutanken!

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten den Urlaub auf Rügen nachhaltig und umweltschonend zu gestalten. © Shutterstock, Roman Babakin
Mit ein paar Tipps könnt ihr euren Urlaub auf Rügen nachhaltiger gestalten und die Umwelt damit schützen. © Shutterstock, Roman Babakin

5 Tipps für einen nachhaltigen und umweltbewussten Rügen Urlaub

  1. Ein umweltbewusster Urlaub beginnt schon mit der Anreise. Lasst euer Auto am besten zu Hause und wählt Bus oder Bahn. Wenn es doch das Auto sein soll, dann seid ihr auf Rügen mit den zahlreichen Ladestationen besonders mit einem E-Auto genau richtig.
  2. Einmal auf der Insel, wählt am besten das Schiff, den Rasenden Roland oder das Fahrrad als Fortbewegungsmittel. Die Umwelt wird euch das in jedem Fall danken!
  3. Probiert doch einmal die regionalen Produkte wie Marmelade oder Sanddornsaft der Insel. So unterstützt ihr die Menschen, die mit viel Liebe und handwerklichem Geschick ein Teil ihrer Heimat in ihre Produkte einfließen lassen.
  4. Schnappt euch einen Strandaschenbecher und gebt dem Müll keine Chance, die wunderbaren Ostseestrände zu verschmutzen. Seht ihr Müll herumliegen, hebt doch auch diesen ab und zu auf und bringt ihn zum nächsten Mülleimer. Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, bewirken alle zusammen auf diese Weise etwas ganz Großes!
  5. Greift beim Essen-to-go am besten zu Mehrweg oder Pfandsystemen, z.B. von reCup. Am Geschmack verändert das nichts, aber an der Zukunft unserer Natur so einiges.

Beitragsbild: © Private Palace