- 01.04.2022
- Guide
Hört mal, wer da hoppelt – Osterbräuche auf Rügen
Bunte Eier, herrliches Gebäck und leckeres Essen, Knospen, die sich langsam öffnen und Häschen, die über die Felder hoppeln: Endlich ist es so weit – die Osterzeit beginnt!
Ostern wird überall auf der Welt gefeiert und natürlich könnt ihr auch auf Rügen wunderbare Ostertage verbringen. Was es mit der Tradition von Ostern auf sich hat, welche Osterbräuche es gibt und was ihr auf Rügen zu dieser Zeit auf keinen Fall verpassen solltet, erfahrt ihr hier.
Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:
Wann ist Ostern 2022?
Das Datum von Ostern richtet sich nach dem Mondkalender. Ostersonntag fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Dieses Jahr ist dieser Tag am 17. April.
Was feiert man an Ostern?
Ostern hat seinen Ursprung im christlichen Glauben. An Ostern feiern Christen in aller Welt die Auferstehung Jesus Christus von den Toten.
Zu Ostern gehört die Karwoche, die am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern beginnt. Einige Tage später folgt das eigentliche Osterfest mit Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag, dem für Christen wichtigsten Feiertag im ganzen Jahr.
- Palmsonntag
Palmsonntag ist der Sonntag vor Ostern. Mit ihm beginnt die Karwoche. Das Neue Testament berichtet, dass Jesus Christus an diesem Tag in Jerusalem einritt. Die Bevölkerung, die in ihm den erwarteten Messias sah, begrüßte ihn jubelnd und legte Palmzweige auf die Straße. - Gründonnerstag
Der Gründonnerstag erinnert an das Abendmahl, das Jesus am Vorabend seines Todes mit seinen zwölf Jüngern gefeiert hat. - Karfreitag
An Karfreitag wurde Jesus zum Tode verurteilt und an das Kreuz genagelt. - Ostersonntag
Am Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod.
Wann sagt man frohe Ostern?
Frohe Ostern ist der Ausruf, mit dem man traditionell die Auferstehung Jesus feiert. Da diese am Ostersonntag stattgefunden hat, wünscht man sich ab dem Ostersonntag “Frohe Ostern”.
Was hat eigentlich der Hase mit Ostern zu tun?
Wer an Ostern denkt, der hat natürlich sofort ein Bild des berühmten Osterhasens im Kopf. Denn der Hase ist das Symbol für Ostern schlechthin. Aber was hat dieser eigentlich mit Ostern zu tun?
Woher die Tradition wirklich kommt, ist umstritten. Ostern ist ein Fest, das für neues Leben steht. Der Hase ist ein Symbol für Geburt und Fruchtbarkeit. Hasenweibchen werfen bis zu 20 Junge pro Jahr. Zusätzlich ist er ein Zeichen für Frühling, da man zu dieser Jahreszeit viele Häschen auf den Feldern hoppeln sieht.
Im Mittelalter wurden zum Frühling hin die jährlichen Abgaben und Schulden fällig. Wer nicht in Münze bezahlen konnte, nutzte Sachgüter, um zu bezahlen. Häufig wurden dafür Eier und Hasen verwendet.
Eine andere Theorie ist, dass der Hase aus einem missglückten Osterlamm geboren wurde. Mönche backten zu Ostern die Osterlämmer, dabei ging etwas schief und die Ohren wurden so lang, dass sie denen eines Hasens ähnlich sahen.
Ganz gleich, welche Theorie am Ende stimmt, der Hase ist vielerorts sehr beliebt. Die Vorstellung, Herr Hase versteckt am Morgen die Eier, die die Kinder suchen müssen, ist besonders niedlich.
Was isst man zu Ostern?
Die Tage Gründonnerstag und Karfreitag gehören im Christentum noch zu den Fastentagen. Am Gründonnerstag wird traditionell, so wie der Name schon sagt, etwas Grünes gegessen. Am besten etwas Vegetarisches, da man sich noch in der Fastenzeit befindet. Karfreitag ist für Christen ein Trauertag, daher wird auch hier auf Fleisch verzichtet und es werden traditionell Fischgerichte serviert. Ein traditioneller Fisch, der auf Rügen serviert wird, ist der Hornhecht. Küchenchef Robert Schindler hat uns sein leckeres Osterrezept mit Hornhecht verraten. Hier erfahrt ihr mehr.
Im Christentum endet mit dem Ostersamstag dann die 40-tägige Fastenzeit. Das heißt, es darf reichlich und lecker aufgetischt werden. Auch Fleisch ist jetzt wieder erlaubt. Bei uns hat sich zum Ostersonntag das umfangreiche Osterfrühstück oder der Osterbrunch eingebürgert. Da ebenso wie der Hase auch das Ei ein Symbol für Ostern ist, wird mit dieser Zutat gerne der Fantasie freien Lauf gelassen. Ob Rührei, Eiersalat, Eierpfannkuchen – die Möglichkeiten sind kreativ und vielfältig.
Aber natürlich wäre Ostern auch nichts ohne den bekannten Hefezopf, Osterbrot oder Osterkuchen. Auch herrliche Ostermenüs mit verschiedenen Fleischsorten sind beliebt. Natürlich kommen auch Vegetarier an Ostern auf ihren Geschmack.
Welche Osterbräuche gibt es in Deutschland und der Welt?
Ostern wird auf der ganzen Welt gefeiert. Dafür muss man nicht unbedingt dem Christentum angehören. Rund um das Osterfest gibt es in Deutschland, aber auch auf der ganzen Welt, verschiedene tolle Osterbräuche.
Osterbräuche in Deutschland
- Eier auspusten und bemalen
Wer kennt es nicht? Einer der beliebtesten Bräuche in Deutschland ist es, am besten mit Kindern und der Familien zusammen, Eier auszupusten und dann bunt zu bemalen. Für die Kleinen eine lustige und schöne Beschäftigung, aber auch die Großen haben dabei viel Spaß. Das Ostereierbemalen findet häufig bereits vor den Ostertagen statt. Die eigenen Kreationen sollen natürlich auch vorher schon die Wohnung, den Balkon oder Garten schmücken. - Osterfeuer
Mit den Osterfeuern soll der Winter vertrieben werden und der Frühling eingeläutet werden. Das Feuer symbolisiert die Sonne. Im Christlichen Glauben symbolisiert die Flamme das Licht der Welt. Deshalb werden in Kirchen auch häufig die Osterkerzen angezündet. - Ostereier suchen
Am Ostersonntag wird dann fleißig nach Eiern gesucht. Angeblich ist diese Tradition heidnischen Ursprungs. Denn: Um die Frühlingsgöttin Ostara zu ehren, wurden Eier verschenkt. Sie gelten von jeher als Zeichen der Fruchtbarkeit. Der Kirche missfiel dieser Brauch und sie verbot ihn. Die Folge: Die Eier wurden nun heimlich verschenkt, sprich versteckt. - Das Osterrad
Wusstet ihr, dass zu Ostern nicht nur ganz normale Osterfeuer angezündet werden? In vielen ländlichen Regionen in Norddeutschland, aber auch im Harz oder Hessen ist es Brauch, zu Ostern ein Osterrad anzuzünden und dieses einen Hang hinunterrollen zu lassen. Diese Tradition ist weit über 2000 Jahre alt und findet am Ostersonntag statt.
Teilweise sind die Räder bis zu 1,60 Meter groß und 100 Kilogramm schwer. Sie werden mit Stroh ausgekleidet und in Brand gesteckt. Danach rollt man das Rad einen Hügel hinunter. Mit der Art, wie das Rad rollt und fällt, wird die künftige Ernte vorhergesagt. Kippt das Rad beim Rollen, wird die Ernte schlecht, rollt es gerade runter, kann man mit einer guten Ernte rechnen.
Ostern in Mexiko und Spanien
In Mexiko hat Ostern sogar eine noch größere Bedeutung als bei uns. Dort wird fast zwei Wochen lang das Osterfest gefeiert. Angefangen mit der “Semana Santa”, der heiligen Woche vom Palmsonntag bis zum nachfolgenden Samstag, und dem Pascua, dem eigentlichen Ostern vom Ostersonntag bis zum folgenden Samstag. Im ganzen Land finden bunte Prozessionen statt.
Ostern in Lettland und Norwegen
Nicht in jedem Land spielen die christlichen Bräuche zu Ostern eine große Rolle. In Lettland wird vor allem auf heidnische Traditionen zurückgegriffen und das Fest der Frühlingssonnenwende gefeiert. Der Fokus dabei liegt auf der Feier des Erwachens der Natur und dass der Tag nun wieder länger als die Nacht wird.
Auch in Norwegen geht es weniger um die Auferstehung Christi. Ostern wird in Norwegen die Ski-Saison abgeschlossen und viele Familien gehen ein letztes Mal Skifahren im Jahr. Trotzdem werden auch an Ostern die Häuser in Norwegen festlich geschmückt. Dabei darf ein mit bunten Federn geschmückter Birkenzweig nicht fehlen. Außerdem ist dort nicht der Hase das typische Ostersymbol, sondern ein Küken. Man wird auf der Piste also häufig mal einem aus Schnee gefertigten Küken begegnen.
Welche Osterbräuche sind typisch für Rügen?
Rügen bietet an Ostern Spaß für die ganze Familie. Natürlich hat Rügen auch einige eigene Osterbräuche, die ihr nicht verpassen solltet.
Osterwasser
Besonders heilig, reinigend und magisch soll das Wasser sein, was in der Osternacht geschöpft wird. Nach altem Volksglauben wird in der Nacht zum Ostersonntag von jungen Mädchen Wasser aus fließenden Gewässern gegen den Strom geschöpft. Das Osterwasser soll die Gesundheit und Schönheit fördern und Hautkrankheiten verschwinden lassen. Die Voraussetzung für die magische Wirkung ist jedoch, dass das Wasser schweigend geschöpft wird und ebenfalls schweigend, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten, nach Hause transportiert wird.
Viele Jungs haben sich deshalb einen Spaß daraus gemacht, die Mädchen auf ihrem Nachhauseweg zu erschrecken. Denn wurde das Schweigegebot gebrochen, verlor das Wasser seine Wirkung und es wurde nur noch sogenanntes “Plapperwasser” nach Hause gebracht.
Heute ist dieser Brauch eher in Vergessenheit geraten. Auf Rügen lassen sich aber viele schöne Bäche und Seen finden, um diese Tradition wieder neu auf erleben zu lassen! Auch für ein Bad in der Ostsee eignet sich Rügen hervorragend. Wem das noch zu kalt ist, der kann in der Ostsee auch wunderbar Wassertreten. Wieso das so gesund ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Osterfeuermeile in Binz
Ein absolutes Highlight ist übrigens die Osterfeuermeile in Binz. Das maritime Feuerspektakel wird euch, egal welchen Alters, begeistern. Bei der Osterfeuermeile werden gegen 19/20 Uhr den ganzen Strand entlang mehr als 25 Osterfeuer entzündet. Es gibt Stände, die Essen und Trinken anbieten, und den ganzen Samstag finden verschiedene Konzerte statt. Wenn dann abends die atemberaubenden Feuer direkt am Strand, nahe der Ostsee, brennen, fühlt man etwas ganz Besonderes.
Osterspaziergang am Strand
Was wäre Ostern ohne einen schönen, langen Spaziergang? An der Ostsee ist dieser sogar noch herrlicher als daheim. Ob samstags vor dem Osterfeuer oder am Sonntag nach einem ausgiebigen Osterbrunch – ein Spaziergang an Ostern ist quasi Pflichtprogramm. Wie sonst könnte man den Frühling in all seiner Pracht bestaunen?
Schließlich hat Rügen auch allerlei schöne Orte zu bieten, die bei einem Spaziergang bestaunt werden können. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Kap Arkona? Der nördliche Punkt Rügens zieht auch zur Osterzeit immer wieder Besucher zu sich hin. Aber auch die zahlreichen Nationalparks und Naturschutzgebiete laden zum Schlendern und Beobachten von Tieren ein. Wer weiß, vielleicht findet ihr im Frühling auch schon eine der verschiedenen Orchideenarten auf Rügen. Denn falls ihr das noch nicht wusstet, ganze 25 Orchideenarten wurden bisher auf Rügen gesichtet. Haltet also die Augen offen! Wenn ihr es etwas gemütlicher mögt, dann kommt ihr natürlich auch bei einem Strandspaziergang voll und ganz auf eure Kosten!
Osterurlaub auf Rügen
Wenn ihr euch für einen Osterurlaub auf Rügen entscheidet, werdet ihr definitiv nicht enttäuscht werden. In allen Städten und Dörfern schmücken schon Tage vor Ostern bunte Eier die Straßen. Die Kirschblüten fangen an zu blühen und mit der Ostsee bekommt ihr das perfekte Urlaubsfeeling. Wer für sein eigenes Osterfrühstück einkaufen will, wird auf den zahlreichen Ostermärkten nicht nur frische Eier, sondern auch regionale Lebensmittel und Produkte finden.
Wer weiß, vielleicht findet ihr ja auch das ein oder andere verstecke Ei? Lasst es euch auf keinen Fall entgehen! Ob im Grand Hotel Binz, dem Arkona Strandhotel, den Arkona Strandresidenzen oder dem Rugard Thermal Strandhotel: Wir freuen uns auf euch!
Beitragsbild: © Shutterstock, Poring Studio