Auf die SUP-Boards: Stand-Up-Paddling auf Rügen

SUP – wohl die beliebteste und am schnellsten wachsende Trendsportart, die wir kennen. Und das hat auch gute Gründe! Mit nur wenig Ausrüstung kann sich jeder, und wir meinen wirklich jeder, auf das Stand-Up-Paddling-Board stellen und losfahren.

Mit dem SUP-Board die Natur und Gewässer erkunden, das ist bestimmt die spaßigste und umweltschonendste Art, sich auf dem Wasser fortzubewegen. Wir verraten euch, wie die Geschichte des Stand-Up-Paddling überhaupt angefangen hat und wieso die Sportart so beliebt ist. Außerdem zeigen wir euch, was ihr für eure SUP-Tour benötigt, wie ihr die beste Figur auf dem SUP-Board macht und wo ihr die schönsten Strecken auf Rügen findet.

Das erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Was genau ist Stand-Up-Paddling?

Das Stand-Up-Paddling ist der absolute Trendsport der letzten Jahre. Auf einem großen Brett, was an ein dickes Surfbrett erinnert, bewegt man sich stehend durch ein einziges Paddel vorwärts. Es erfordert ein gewisses Maß an Körperbeherrschung und Balance und kann je nach Wellengang auch anstrengend werden. Dennoch wird der Sport als sehr beruhigend und angenehm empfunden, da man wie schwerelos über das Wasser gleitet.

Besonders schön am Stand-Up-Paddling ist die Verbundenheit mit der Natur, die aus ganz neuen Blickwinkeln entdeckt werden kann. Außerdem ist Stand-Up-Paddling für jeden Menschen geeignet, von Jung bis Alt. Dadurch ist es die perfekte Aktivität für die ganze Familie, Freunde oder wenn ihr einfach die Ruhe der Natur genießen wollt, auch für euch allein. Doch woher kommt der Trendsport eigentlich? Wir schauen uns die Geschichte einmal genauer an.

Wie sieht die Geschichte des Stand-Up-Paddelns aus?

Die Geschichte des Stand-Up-Paddlings begann schon vor vielen Jahrzehnten und geht zurück zu den Polynesiern. Diese begannen damit, stehend auf ihren Kanus über den Riffen von Tahiti zu fischen. Die nächste Entwicklung hin zu den SUP-Boards wurde von Surflehrern auf Hawaii gefördert. Sie nutzten ihre Surfboards, um im Stehen ihre Gruppen im Blick behalten zu können. So konnten sie schneller reagieren und besser den Zustand der Wellen voraussagen.

Damals kamen viele Touristen aus Amerika nach Hawaii, um Surfen zu erlernen. Durch die Bedingungen des Meeres war das keine leichte Aufgabe. Um ihr mutiges Unterfangen zu präsentieren, wollten die Touristen beim Surfen fotografiert werden. Da kommen unsere SUP-Boards wieder ins Spiel. In den 50er-Jahren haben Surflehrer, oder die sogenannten Beachboys von Hawaii, Longboards genutzt, um die Surfer fotografieren zu können. Dafür standen sie wie auf dem heutigen SUP-Board und bewegten sich mit einem Paddel fort. Als Synonym für das Stand-Up-Paddling wurde bis zu den 60er- und 70er-Jahren daher der Name “Beach Boy Surfen” genutzt.

Die Longboards wurden über die Jahre immer kürzer und durch die Erfindung von wasserdichten Kameras verlor das Stand-Up-Paddling zunehmend an Bedeutung. Einzelne Personen entdeckten dennoch ihren Spaß am SUP als eigene Sportart und paddelten weiter durch das Wasser.

SUP kann sowohl sportlich als auch entspannend sein. © Shutterstock, moreimages
Stand-Up-Paddling könnt ihr sowohl allein als auch mit Freunden betreiben. © Shutterstock, moreimages

Wie gewann das SUP-Board wieder an Popularität?

Weltbekannte Surfer und Hollywood-Stars verliehen dem bereits vergessenen SUP wieder mehr Anerkennung. Auslöser war der Versuch, ein Tandem-Board als Workout zu nutzen. Dabei fiel ihnen auf, wie viel Spaß das SUP-Surfen macht und welches Potenzial das SUP-Board auf Flachwasser mitbringt. 2004 brachte dann Brian Keaulana die Disziplin des SUP-Surfens in den Contest Big Board Classic in Makaha auf Hawaii mit ein und erlangte dadurch einen erhöhten Bekanntheitsgrad.

Ein weiterer Grund für die Entwicklung sind die neuen leichteren SUP-Boards mit ihrer großen Varietät, die für jede Umgebung geeignet sind. Je nachdem, ob ihr auf dem flachen Wasser oder in der Welle paddeln möchtet, gibt es spezielle Boards. Welches SUP-Board am besten zu euch passt, verraten wir euch später im Beitrag.

Mittlerweile sind Wassersportarten überall auf der Welt zu finden. Das Zusammenspiel von einem hohen Freizeitwert, der körperlichen Betätigung sowie dem Naturerlebnis setzt voraus, dass das Stand-Up-Paddling sich nicht nur als Trendsport, sondern als langfristige Freizeitbeschäftigung etabliert.

Was braucht man fürs Stand-up-Paddling?

Für das Stand-Up-Paddling braucht ihr nicht viel Equipment. Das Wichtigste ist euer SUP-Board und ein Paddel. Das könnt ihr entweder selbst kaufen oder bei einem Boots- und SUP-Verleih ausleihen. Ein praktisches Zubehör ist die Leash. Dabei handelt es sich um eine Halteleine, die am Ende des Boards sowie am Fußgelenk festgeschnallt wird. Damit kann verhindert werden, dass das SUP-Board wegschwimmt, falls ihr herunterfallt. Bei einem aufblasbaren SUP-Board gehört natürlich auch eine Luftpumpe zur Grundausstattung.

Bei der Auswahl der Kleidung kommt es ganz darauf an, zu welcher Zeit ihr euch auf eine SUP-Tour begebt. Dabei ist nämlich die aktuelle Temperatur und Wetterlage entscheidend. Im Sommer reicht eine kurze Hose und ein T-Shirt oder Badekleidung vollkommen aus. Vergesst jedoch nicht, euch vorher ordentlich mit Sonnencreme einzucremen und eine Sonnenbrille oder einen Hut zu tragen, denn vor allem im Wasser kann die Sonne gefährlich für die Haut und den Körper werden. An kälteren Tagen empfehlen wir, einen Neoprenanzug und Badeschuhe zu tragen, sodass ihr nicht unterkühlt.

Mit dem SUP-Board kommen auch Anfänger gut zurecht. © Shutterstock, Ina Meer Sommer
SUP ist ein Wassersport, der für jeden geeignet ist. © Shutterstock, Ina Meer Sommer

Wie sieht die richtige Technik beim Stand-up-Paddling aus?

Ihr wollt auch gerne Stand-Up-Paddling ausprobieren und braucht noch Tipps für die richtige Technik? Wir helfen euch weiter! Zunächst einmal ist SUP kein schwerer Sport und wird relativ schnell beherrscht. Mit der richtigen Technik könnt ihr jedoch schneller dazulernen und auch Verletzungen vorbeugen. Bei häufigem Üben wird euch auffallen, dass ihr längere Strecken paddeln könnt, ohne das Gleichgewicht oder die Puste zu verlieren. Folgende Tipps sollen euch dabei helfen, eure Figur auf dem SUP-Board zu verbessern:

  • Das richtige Paddel:
    Das Paddel lässt sich meistens ganz leicht in der Länge verändern, sodass ihr es an euren Körper anpassen könnt. Stellt das Paddel neben euch auf den Boden und streckt euren Arm aus. Das Paddel sollte nun so eingestellt werden, dass ihr euer Handgelenk gerade so auf das obere Griffstück auflegen könnt.
  • Die Richtung des Paddels:
    Das SUP-Paddel verfügt über einen Knick, der vor allem Anfänger verwirren kann. Der Knick des Paddels sollte stets nach vorne zeigen. Nur so kann das Wasser gezielt an den Seiten des Paddelblatts entweichen, wodurch gerade Paddelzüge entstehen.
  • Balance halten:
    Beim Aufsteigen könnt ihr euch zunächst auf die Mitte des Boards knien. Danach stellt ihr euch langsam auf die Beine. Achtet darauf, dass die Füße parallel und möglichst weit auseinander sind. Die Knie sollten leicht gebeugt sein und der Rumpf angespannt, so erhaltet ihr die perfekte Balance.
  • Der Paddelschlag:
    Um vorwärts zu kommen, solltet ihr die Kraft aus dem Rumpf mobilisieren und nicht aus den Armen heraus paddeln. Die Arme sollten gestreckt sein und der Blick in die Richtung ausgerichtet, in die ihr fahren wollt. Dann könnt ihr das Paddel so weit, wie es euch bequem ist, ins Wasser tauchen. Der Paddelzug endet ungefähr bei euren Fersen. In diesem Bereich erlangt ihr die größte Effizienz in eurem Paddelschlag.

Welche Muskeln werden beim Stand-up-Paddling beansprucht?

Stand-Up-Paddling kann ganz individuell gestaltet werden und das ist auch das Schöne daran. Zum einen kann es als entspannte Freizeitaktivität genutzt werden, was besonders im Urlaub beliebt ist. Zum anderen könnt ihr eine richtige Trainingseinheit daraus machen und sogar an Wettkämpfen teilnehmen. Der Unterschied liegt dabei vor allem im Tempo und der Distanz, die ihr auf euch nehmen wollt.

Das Stand-Up-Paddling zählt sowohl zum aeroben- bzw. Ausdauertraining als auch zum anaeroben Training (Krafttraining) dazu. Ihr trainiert durch die hohe Rumpfspannung vor allem Bauch- und Rückenmuskeln, was euch beim Halten der Balance weiterhilft. Auch die Beinmuskeln werden durch die leichte Beugung beansprucht und die Knie- und Fußgelenke profitieren ebenso vom SUP. Neben dem verbesserten Gleichgewichtssinn wird außerdem die Ausdauer immer besser.

SUP-Boards gibt es in verschiedenen Ausführungen. © Shutterstock, upslim
Für jeden Typ gibt es das richtige SUP-Board. © Shutterstock, upslim

Welches SUP-Board passt zu euch?

Bei der Auswahl des geeigneten SUP-Boards kommt es auf drei Grundfragen an.

  • Für welchen Zweck wird das SUP-Board genutzt?
  • Wie viel wiegt der SUP-Board-Nutzer?
  • Wie häufig soll das Board genutzt werden?

Die SUP-Boards haben unterschiedliche Gewichte, Größen und Formen. Euer eigenes Gewicht bestimmt dabei auch in Teilen das benötigte Volumen des Boards. Dieses bietet zum einen Auftrieb und die Standfestigkeit. Je breiter das Board, desto mehr Volumen hat es und desto standfester seid ihr in der Regel. Man muss aber sagen, dass breitere Boards schwerer zu lenken sind und ihr dementsprechend langsamer und unbeweglicher fahren könnt.

Der Zweck und die Frage, wie häufig ihr paddeln wollt, spielt ebenso in die Entscheidung mit ein, welches SUP-Board am besten zu euch passt. Wollt ihr ab und zu entspannt auf dem See herumfahren oder auch längere Touren unternehmen, vielleicht sogar auf dem Meer? Davon abhängig gibt es verschiedene Arten von SUP-Boards. Wir stellen euch die Wichtigsten vor:

Allround Boards:

Die Allround SUP-Boards sind sehr breit und haben ein rundes Vorderteil. Mit dieser Form sind sie sehr stabil auf dem Wasser und lassen sich leicht fahren. Deshalb sind sie auch als perfektes Einsteigermodell bekannt. Ihr könnt schnell Halt finden, lenken und durchs Wasser gleiten. Die Größen variieren zwischen 9’6 und 11’6, was umgerechnet ungefähr 290 bis 350 cm entsprechen. Sie eignen sich ideal für flache Binnengewässer und ruhige Tage am Meer oder natürlich am See. Durch ihre einfache Handhabung können SUP-Anfänger, Familien und auch Fortgeschrittene auf ihnen fahren. Kinder und Hunde können ebenso einfach vorne auf dem SUP-Board Platz nehmen.

Touring Boards:

Das Touring Board ist länger als das Allrounder und hat eine etwas spitzere Nase. Damit kann es sich leichter und schneller im Wasser fortbewegen, ist also besser geeignet für längere Strecken und Touren. Die Breite des Boards lässt außerdem genügend Platz für Proviant oder einen Rucksack. Um das lange Board gut fahren zu können, braucht es jedoch etwas Übung. Dennoch sind die Touring Boards sehr stabil, wodurch sie sowohl von Anfängern als auch von den Sportlern und Fortgeschrittenen unter euch gefahren werden können.

Race Boards

Wer es noch schneller mag, kann sich ein Race Board zulegen. Dieses ist noch schmaler, spitzer und länger, wodurch ihr unschlagbar schnell auf dem Wasser werden könnt. Dabei kann es jedoch etwas wackelig werden, denn die Race Boards sind nicht besonders kippstabil und vor allem in unruhigen Gewässern nicht leicht zu bedienen. Daher sollten sich eher geübte Paddler ein Race Board anlegen.

Ein aufblasbares SUP-Board könnt ihr ganz einfach mit auf euren Rügen-Urlaub nehmen. © Shutterstock, Iuliia Ilina
Mit einem aufblasbaren SUP-Board seid ihr auch unterwegs flexibel. © Shutterstock, Iuliia Ilina

Stand-Up-Paddle-Board aufblasbar oder fest: Was ist besser?

Bevor ihr euch ein SUP-Board kauft, steht ihr noch vor der Entscheidung, ob ihr euch ein aufblasbares SUP oder ein Hardboard anschafft. Dabei muss wieder der Einsatzzweck betrachtet werden. Qualitativ hochwertige aufblasbare Stand-Up-Paddle-Boards können dennoch sehr gut mit den Hardboards mithalten.

Die Hardboards werden meistens von Personen genutzt, die sehr nah am Wasser wohnen und fast täglich zum SUP kommen oder auch gerne auf Wellen unterwegs sind. Ein Stand-Up-Paddle-Board, was aufblasbar ist, wird häufig aufgrund der flexiblen Handhabung genutzt. Durch die Größe und das Gewicht sind die SUP-Boards umständlich zu transportieren. Entlüftet und zusammengerollt sieht das schon ganz anders aus. Ein weiterer Vorteil des aufblasbaren SUP-Boards ist die bessere Widerstandsfähigkeit. Hardboards erhalten bei Kollisionen mit Steinen oder anderen Boards schnell Kratzer und Beschädigungen, die öfters repariert werden müssen. Die aufblasbaren SUP-Boards können hier mehr Robustheit unter Beweis stellen.

Wo ist Stand-Up-Paddling erlaubt?

Stand-Up-Paddling gehört laut dem Deutschen Kanuverband (DKV) zu den „Kanu-Disziplinen“. Damit gelten auch die entsprechenden Regeln auf dem Wasser. Zum einen greift auch auf dem Wasser die Verkehrsregel rechts vor links. Zudem solltet ihr immer vorausschauend paddeln, gerade als Anfänger müsst ihr vorsichtig sein, um nicht mit Ruderern, Booten oder Schiffen in Kontakt zu kommen.

Grundsätzlich solltet ihr auch immer auf Beschilderungen achten. An manchen Orten kann das SUP verboten oder eingeschränkt sein. Die häufigsten Gründe sind Naturschutzgebiete, Sicherheitsvorkehrungen, hohes Schiffsaufkommen, gefährliche Gewässer oder Privatbesitz.

Auf einem SUP-Board können auch zwei Personen mitfahren. © Shutterstock, Reshetnikov_art
Auf einem Allrounder SUP-Board kann auch euer Hund Platz nehmen. © Shutterstock, Reshetnikov_art

Wo könnt ihr Stand-Up-Paddling in der Nähe betreiben?

Grundsätzlich könnt ihr auf Flüssen, Seen und auf dem Meer mit eurem Stand-Up-Paddle-Board fahren, solange das in eurer Region erlaubt ist. Dazu könnt ihr entweder im Deutschen Kanuverband nachsehen oder euch bei den Wassersportverbänden informieren. Diese bieten meist nicht nur SUP-Boards zum Verleih an, sondern auch SUP-Touren. Ein ganz besonderes Erlebnis bietet Stand-Up-Paddling auf Rügen. Dort herrschen die perfekten Bedingungen.

Was sind besten SUP-Touren auf Rügen?

Rügen hat als abwechslungsreiche Insel einiges an Ausflugszielen zu bieten. Vor allem entlang der Küste und auf dem Rügener Bodden lassen sich tolle SUP-Touren veranstalten. Dabei könnt ihr die traumhaften Strände, die Steilküsten und die weiten Buchten bestaunen. Auf den angenehmen Wellen können sich SUP-Fahrer super ausprobieren. Dabei solltet ihr jedoch auf den Wetterbericht achten. Ist nämlich zu starker Wind, solltet ihr auf Rügen lieber das Windsurfen und Kiten ausprobieren. Nur gut, dass es auch für euer SUP-Board einen Windsurf-Aufsatz gibt.

Bei den Touren könnt ihr euch richtig ausleben. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Tour entlang des Nationalparks Jasmund bis zum beeindruckenden Königsstuhl Kreidefelsen. Diese Tour ist relativ lang, deshalb eignet sie sich besonders für Fortgeschrittene. Doch auch Anfängern legen wir zumindest eine Teilstrecke ans Herz, aufgrund der wunderschönen Aussichten.

Für Anfänger ist vor allem der Wieker Bodden geeignet. Macht euch auf eine Tour durch das flache Gewässer, bestaunt einen wunderschönen Sonnenuntergang und macht eine Verschnaufpause bei einem leckeren Fischbrötchen.

Euer Urlaub auf Rügen

Wir freuen uns bereits, euch bei eurem nächsten Ostseeurlaub nach einem aufregenden Tag beim Stand-Up-Paddling in einem unserer Häuser begrüßen zu dürfen. Dort erwarten wir euch mit einem schönen Essen oder einer entspannenden Wellnessbehandlung.

Bis bald auf Rügen!

Beitragsbild: © Shutterstock, Kaspars Grinvalds